Nach KZ-Besuch: Schüler hören bei Rückfahrt antisemitische Lieder – Polizei ermittelt

Nach einem Besuch im Konzentrationslager Buchenwald sollen mehrere Schüler aus dem hessischen Grünberg bei der Rückfahrt im Bus antisemitische Lieder abgespielt haben. Die Polizei nahm Ermittlungen auf.

Die 14-jährigen Schüler sollen am 15. Oktober nach einem Schulausflug in das Konzentrationslager Buchenwald im Bus antisemitische Lieder auf einem Smartphone abgespielt und mitgesungen haben. Wegen des Verdachts der Volksverhetzung nahm die Polizei Ermittlungen auf. Welche Konsequenzen den Schülern nun drohen, ist noch unklar. Im schlimmsten Fall könnten sie der Schule verwiesen werden.

Gegen die 14-Jährigen aus der Theo-Koch-Schule werde ermittelt, sagte ein Polizeisprecher in Gießen. Der Kreis Gießen stellte sich in einer Mitteilung an die Seite der Schulleitung. Die Gießener Allgemeine zitiert Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), der sich am Montag zu dem Fall geäußert hat:

Hetzerische Lieder und Beleidigungen sind kein Kavaliersdelikt. Den Jugendlichen muss deutlich vor Augen geführt werden, dass wir so etwas in unserem Land nicht dulden.

Den Angaben des Landkreises zufolge wurde die Theo-Koch-Schule mehrfach für ihre Arbeit in der Extremismus-Prävention ausgezeichnet. In den neunten Klassen werde seit Jahren ein viermonatiges Projekt zur Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus durchgeführt.

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