LIVE-Ticker: Die neuesten Entwicklungen nach Schüssen und Granatwürfen in Halle (Video, Fotos)

Bei Schüssen und dem Einsatz von Granaten in Halle (Saale) sind nach ersten Erkenntnissen zwei Menschen getötet worden. Das teilte die Polizei mit. Ein mutmaßlicher Täter ist festgenommen, weitere seien flüchtig. Die Polizei forderte die Menschen in Halle (Saale) auf, in ihren Wohnungen zu bleiben.

Mehrere Täter sollen mit mindestens einer Maschinenpistole und einer Schrotflinte zahlreiche Schüsse abgefeuert haben. Augenzeugen berichteten gegenüber RT Deutsch auch vom Einsatz mehrerer Handgranaten. Dabei sollen mindestens eine Frau erschossen und mehrere Personen verletzt worden sein. Alle Details im LIVE-Ticker:

9.10.2019 23:01 Uhr

RT Deutsch beendet für heute den Live-Ticker. Ab morgen 7 Uhr informieren wir Sie weiter über Entwicklungen, Hintergründe und Ermittlungserkenntnisse zu dem Attentat in Halle. Wir wünschen unseren Lesern trotz alledem eine Gute Nacht!

Hubschrauber, Spezialkommandos, Polizeipanzer - Zusammenfassendes Video über den enormen Polizeieinsatz im Zuge des Attentats in Halle: 

Todesschütze soll in Halle gelebt haben

Der mutmaßliche Todesschütze Stephan B. soll nach Angaben eines Nachbarn seines Vaters eine Wohnung in Halle haben. Demnach sei der 27-Jährige vor rund zehn Jahren aus dem Haus seines Vaters in Helbra bei Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz ausgezogen. Die Mutter lebt demnach in dem gut zwei Kilometer entfernten Benndorf, wie der Nachbar, der seinen Namen nicht nennen wollte, der dpa sagte. Zudem soll er eine ältere Schwester haben. Der Nachbar beschreibt die Familie als ruhig, der Täter soll viel zu Hause gewesen sein. 

Forderung nach mehr Polizei und Einsatz gegen Extremisten

Der Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC), Ronald Lauder, dankte den deutschen Behörden am Mittwochabend für ihre Unterstützung, forderte aber weitergehende Maßnahmen. Es sei leider an der Zeit, dass alle jüdischen Einrichtungen verschärft und rund um die Uhr von der Polizei überwacht werden müssten. "Wir müssen außerdem sofort eine vereinte Front gegen Neonazis und andere Extremistengruppen gründen, die unser Wohlergehen bedrohen", so Lauder.

Kritik an der Polizei

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, Max Privorozki, kritisierte die Polizei für ihre zu langsame Reaktion. Erst zehn Minuten nach dem Notruf seien die Beamten vor Ort gewesen. "Die waren zu spät vor Ort", so Privorozki.

Auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, hat nach dem Angriff auf eine Synagoge in Halle (Saale) schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben. "Dass die Synagoge in Halle an einem Feiertag wie Jom Kippur nicht durch die Polizei geschützt war, ist skandalös", teilte Schuster am Mittwochabend mit. "Diese Fahrlässigkeit hat sich jetzt bitter gerächt."

Schilderung des Angriffs auf die Synagoge 

Max Privorozki, der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Halle, hat auf Twitter den Angriff auf die Synagoge in Halle geschildert.

Solidaritätsveranstaltungen in Berlin und Halle

Am Mittwochabend kamen vor der Neuen Synagoge in Berlin zahlreiche Menschen zusammen, um der Opfer des Verbrechens zu gedenken. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Berliner Staatssekretärin Sawsan Chebli (SPD) und der Berliner Innensenator Andreas Geisel (SPD) nahmen teil. Zuvor war unter dem Hashtag "WirStehenZusammen" dazu aufgerufen worden, Solidarität zu zeigen.

In Halle kamen rund 150 bis 200 Menschen zum Marktplatz, um der Opfer des Anschlags auf die Synagoge und einen Dönerladen in Stille zu gedenken. 

Live aus Halle

Polizei durchsucht Häuser in Landsberg

Auch in Landsberg, rund 15 Kilometer östlich von Halle, hatte es Schüsse gegeben. Am Abend wurden mehrere Häuser durchsucht. Mit Maschinenpistolen in den Händen ging sie durch die Straßen des Ortsteils Wiedersdorf. Laut Medienberichten unter Berufung auf Anwohner des Ortes sei eine Person mit einem Auto in den Ort gefahren und habe einem Werkstattmeister eine Pistole an den Kopf gehalten, damit er ihm einen anderen Wagen aushändigt. Daraufhin habe er ein Ehepaar angeschossen, das wegen des Geschreis nach dem Rechten sehen wollte. Mit einem gestohlenen Auto sei er dann wieder verschwunden.

Verletzte außer Lebensgefahr

Zwei weitere Verletzte, die mit Schussverletzungen in das Universitätsklinikum Halle gebracht worden waren, waren am Abend außer Lebensgefahr.

Wie der Täter in die Synagoge eindringen wollte

Eine Videosequenz zeigt den Täter, wie er vergeblich in die Synagoge von Halle einzudringen versucht:

Täter offenbart im Video sein Motiv: Hass auf Juden und Feminismus

Der Täter, der am Mittag in Halle zwei Menschen erschoss und dabei seine Taten filmte und sie als Video-Stream ins Netz stellte, erklärte darin sein Motiv. Unter anderem sagte er, dass Juden "die Wurzel aller Probleme" seien.  

Video zeigt Vorrat an Waffen, Sprengsätzen und Munition

In einer Sequenz des vom Täter erstellten Videos ist dessen Vorrat an Waffen und Bomben zu sehen, den er im Auto bei sich führte: 

Täter wohl Deutscher - Tat vermutlich rechtsextrem motiviert

Nach Informationen aus Sicherheitskreisen ist der Täter von Halle ein 27-Jähriger, der mutmaßlich in Sachsen-Anhalt wohnt. Es sei davon auszugehen, dass Stephan B. deutscher Staatsangehöriger sei und die Tat einen rechtsextremistischen Hintergrund habe, hieß es am Mittwoch.

Bundesinnenminister bestätigt rechtsextremistisches Motiv

Nach Angaben von Bundesinnenminister Horst Seehofer war die Tat sehr wahrscheinlich rechtsextremistisch motiviert.

Nach Einschätzung des Generalbundesanwalts gibt es ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund", teilte der CSU-Politiker am Mittwochabend in Berlin mit.

Täter stellte Video-Livestream ins Netz

RT Deutsch liegt ein Livestream des Täters vor, den dieser offenbar selbst ins Netz gestellt hat. Darin ist zu sehen, wie dieser in die Synagoge in Halle eindringen will, aber an der Tür scheitert. Daraufhin schreit er laut "Scheiße Mann!" und schießt mit einer Schrotflinte auf anhaltende Autos. Am Straßenrand liegt eine augenscheinlich tote Person in Jeans und einer grau-roten Jacke. Dann überquert der Täter die Straße und dringt in den Dönerladen ein und schießt auf zwei Männer, die sich dann in die hinteren Räume des Ladens retten. Der Täter, der akzentfrei Deutsch spricht, steigt dann wieder in sein Auto ein, in diesem Moment ist auch sein unverdecktes Gesicht zu sehen. 

BKA übernimmt Ermittlungen

Aufgrund der besonderen Bedeutung des Falles hat der Generalbundesanwalt das Bundeskriminalamt (BKA) beauftragt, die Ermittlungen der Vorfälle am Mittwoch in Halle zu übernehmen.

Die Bundesanwaltschaft sprach zuvor von staatsgefährdendem Charakter der Tat.

Sicherheitskreise: Alles deutet auf Einzeltäter hin

Nach Informationen aus Sicherheitskreisen deutet bei den tödlichen Schüssen an unterschiedlichen Orten in Halle alles auf einen Einzeltäter hin. 

RT Exklusiv: Augenzeugen und Anwohner berichten aus Halle

Augenzeugen und Anwohner in Halle schildern gegenüber RT Deutsch die Ereignisse. Darunter ein Augenzeuge, der die Schüsse im Döner-Imbiss live miterlebte - und sich auf die Toilette retten konnte.  

Polizei Halle hebt Warnung vor akuter Gefährdungslage auf

Die Polizei Halle teilt mit, dass die Gefährdungslage für die Bevölkerung mittlerweile nicht mehr als akut eingestuft wird.

Laut Informationen der LVZ soll der einzige bisher festgenommene Täter, der bei dem Zugriff schwer verletzt wurde, aus der Nähe von Eisenach stammen. Dort soll auch das Auto für die Fahrt nach Halle angemietet worden sein.

Klinik in Halle: Mann und Frau wegen Schussverletzungen operiert

Bei den beiden Verletzten, die nach den Schüssen in Halle im Universitätsklinikum behandelt werden, handelt es sich um einen Mann und um eine Frau. "Sie hatten beide Schussverletzungen", sagte Krankenhaussprecher Jens Müller gegenüber der dpa. Zum Alter sowie zur Identität und Nationalität der Patienten könne er keine Angaben machen. Beide wurden inzwischen operiert, so der Sprecher. 

Bomben an Synagoge abgelegt

Bei dem Angriff in Halle legte ein Täter auch selbstgebastelte Sprengsätze vor der Synagoge ab. Der Täter habe zudem versucht, in die Synagoge einzudringen, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen.

Grüne fordern nach Schüssen von Halle Sondersitzung von Geheimdienstausschuss

Nach den tödlichen Schüssen von Halle haben die Grünen eine Sondersitzung des Geheimdienstausschusses im Bundestag gefordert. Das Parlamentarische Kontrollgremium (PKGr) müsse zum nächstmöglichen Zeitpunkt zusammentreten, erklärte Fraktionsvizechef Konstantin von Notz.

Auch international verbreitet sich die Nachricht des Anschlags in Halle. UN-Generalsekretär António Guterres bewerte das Geschehen als "eine weitere tragische Demonstration von Antisemitismus". Den Familien der Opfer, der deutschen Regierung und den Menschen in Deutschland sprach Guterres sein "tiefstes Beileid" aus. Den Verletzten wünschte er eine rasche Genesung.

Die Polizei in Bayern bereitet sich darauf vor, dass ein bewaffneter Gewalttäter von Halle auf seiner Flucht auch in den Freistaat kommen könnte. "Wir stellen uns auf einen bewaffneten Täter ein", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken am Mittwoch auf dpa-Anfrage. Über die Art und den Umfang der Vorbereitungen wollte er keine Angaben machen.

Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach ein bewaffneter Täter aus Halle in Sachsen-Anhalt mit dem Auto auf der Flucht in Richtung Süden unterwegs sei. Der Polizeisprecher bestätigte aber nicht, dass es Hinweise auf eine Flucht nach Bayern gebe. Die bayerische Polizei treffe die gleichen Vorbereitungen wie auch Kollegen etwa in Hessen und Thüringen - es handle sich um ein standardisiertes Prozedere. (dpa)

Augenzeuge des Anschlags in Halle: 

Laut der Leipziger Volkszeitung soll es sich bei einem der gefassten (und verwundeten) Täter von Halle angeblich um einen Deutschen handeln. Der zweite Täter befindet sich nach wie vor auf der Flucht. 

Eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe sagte gegenüber dem Evangelischen Pressedienst, dass es "ausreichend Anhaltspunkte für einen möglichen rechtsextremistischen Hintergrund" des Anschlags in Halle (Saale) gibt. Die Gesamtumstände der Tat würden dafür sprechen, und das sei auch der Grund gewesen, weshalb ihre Behörde die Ermittlungen übernommen habe, sagte sie weiter. 

In verschiedenen Städten Deutschlands verstärkt die Polizei nach dem Anschlag in Halle ihre bereits bestehenden Schutzmaßnahmen für jüdische Objekte, darunter unter anderem in Berlin, Dortmund, Dresden, Leipzig und Lünen. Es gebe aber keine "konkreten Hinweise zu geplanten Anschlägen", heißt es von der Polizei NRW. 

Die Polizei in Halle (Saale) dementiert Gerüchte über eine angebliche Geiselnahme in dem Einkaufscenter EDEKA in der Südstadt. Erneut wird die Bevölkerung gebeten, Ruhe zu bewahren und nicht allen Meldungen Glauben zu schenken.

Der Anschlag von Halle (Saale) hat zum Teil erhebliche Auswirkungen auf den Zugverkehr der Deutschen Bahn. Weil der Bahnhof in Halle (Saale) wegen polizeilicher Ermittlungen gesperrt wurde, müssen Fahrgäste mit Umleitungen, Verspätungen und Ausfällen rechnen, teilte die Deutsche Bahn am Mittwoch in Leipzig mit. Fernzüge, die üblicherweise in Halle (Saale) Halt machen, werden über Leipzig umgeleitet. Das betreffe unter anderem die Strecken München–Berlin und Hamburg–München.

Einschränkungen gebe es auch im S-Bahn-Netz, so die Bahn. Die Züge von Leipzig aus fahren zum Beispiel nur noch bis Schkeuditz oder zum Flughafen Leipzig/Halle. Ersatz durch Busse könne wegen der kurzfristigen Sperrung nicht gewährleistet werden. Die Bahn empfiehlt den Reisenden, sich vor der Fahrt zu informieren. (dpa)

In Gollma bei Landsberg wurde Berichten zufolge ein Kleinbus von der Polizei umstellt. Es wird vermutet, dass es sich um ein Fluchtfahrzeug handeln könnte. In Landsberg, knapp 20 Kilometer von Halle (Saale) entfernt, fielen heute ebenfalls Schüsse. 

Im Universitätsklinikum Halle (Saale) werden nach den tödlichen Schüssen zwei Verletzte behandelt. "Ein Patient hat Schussverletzungen, er wird gerade operiert", sagte Klinikumssprecher Jens Müller der Deutschen Presse-Agentur in Halle (Saale). Zur Identität der Verletzten konnte er zunächst keine Angaben machen, auch nicht dazu, ob es sich um Männer oder Frauen handelt. Das Universitätsklinikum habe angesichts der unklaren Lage in der Stadt vorsorglich die Notaufnahme personell verstärkt. Drei Operationssäle stehen zudem zur Verfügung, wie der Sprecher sagte.

Nach der Gewalttat von Halle (Saale) hat das EU-Parlament am Mittwochnachmittag mit einer Schweigeminute der Opfer gedacht. In Gedanken sei man bei Deutschland, der deutschen Polizei und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland, sagte Parlamentspräsident David Sassoli. Auch die Vizepräsidentin des EU-Parlaments, Nicola Beer (FDP), äußerte sich auf fragwürdige Art und Weise zu diesem Anschlag. Dass auch ein Dönerimbiss Ziel des Schützen war, ließen Beer und viele andere unerwähnt.

Die Polizei Sachsen dementiert Berichte der Leipziger Volkszeitung, wonach einer der mutmaßlichen Täter in oder bei Leipzig sein soll. Dafür gebe es "nach wie vor keine Erkenntnisse", twittert die Polizei. 

Nach Berichten, dass mindestens einer der mutmaßlichen Täter in den Raum Leipzig geflüchtet sein soll, bereitet sich die sächsische Stadt auf alle Eventualitäten vor. Alarmbereitschaft wurde ausgerufen, Horte schicken Kinder nach Hause und Krankenhäuser bereiten sich auf größere Einsätze vor, wie die Leipziger Volkszeitung berichtet. 

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat nach den Schüssen in Halle (Saale) seinen Besuch in Brüssel abgebrochen. Eigentlich wollte er sich mit Vertretern aus anderen europäischen Kohleregionen und EU-Vertretern treffen, um über den Strukturwandel zu sprechen. Auch Landesinnenminister Holger Stahlknecht (CDU) unterbricht aufgrund der aktuellen Situation seinen Urlaub. 

Ein Augenzeuge berichtete gegenüber RT Deutsch, dass die Täter einen VW Golf Plus mit Kennzeichen aus Euskirchen benutzt haben sollen. Auch auf dem Video und weiteren Bildern ist das Fahrzeug zu erkennen. Das Kennzeichen EU-AI … deutet daraufhin, dass es sich um einen Mietwagen von AVIS handelt, die Zulassungen von Juli bis August 2019 unter diesem Buchstabencode vorgenommen haben. 

Die Polizei in Thüringen spricht jetzt von einer "konkreten Gefahr für Thüringen".

Laut der Welt erfolgte der Angriff auf den Dönerimbiss offenbar, nachdem die Täter nicht in die Synagoge eindringen konnten.

Ein Bild der Synagoge in Halle:

Die Welt will aus Sicherheitskreisen erfahren haben, dass nur die Sicherheitsvorkehrungen in der Synagoge ein Blutbad verhindert hätten.

Laut der Deutschen Presse Agentur (dpa) hat nach den tödlichen Schüssen in Halle (Saale) die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen aufgenommen. Das teilte die Behörde am Mittwoch in Karlsruhe auf Anfrage mit.

Der mutmaßliche Täter, oder einer der mutmaßlichen Täter, ist laut der Leipziger Volkszeitung offenbar aktuell in Leipzig unterwegs.

Die Hintergründe der tödlichen Schüsse von Halle sind nach Angaben des Bundesinnenministeriums noch unklar. Das sagte ein Sprecher des Hauses von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Mittwoch. Regierungssprecher Steffen Seibert sagte in Berlin, die Bundesregierung hoffe, dass der Täter oder die Täter schnell gefasst würden. Die Gedanken gingen "an die Freunde und die Familien der Todesopfer", sagte er.

Patronenhülsen auf der Straße in Halle:

Hier noch einmal die zwei Bilder in etwas größerem Format, die den mutmaßlichen Täter (oder die mutmaßlichen Täter) zeigen sollen:

Gegenüber dem Spiegel sagte Max Privorotzki, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Halle, zwei Täter hätten versucht, in die Synagoge einzudringen. Dort seien derzeit 70 bis 80 Menschen. Der Angriff fand am höchsten jüdischen Feiertag, dem Versöhnungstag bzw. Jom Kippur, statt.

Das bayerische Landeskriminalamt hatte heute in mehreren Bundesländern Razzien gegen Rechtsextreme durchführen lassen, so auch im westlich an Halle grenzenden Landkreis Mansfeld-Südharz. Ein Sprecher des LKA-Bayern sagt gegenüber der BILD: "Wir haben bisher noch kein Erkenntnisse, dass die Schüsse in Halle mit der Razzia in Zusammenhang stehen."

Ein Opfer der Schüsse von Halle liegt bedeckt auf einer Straße gegenüber einer Synagoge in der Innenstadt. Ein Reporter der Deutschen Presse Agentur (dpa) berichtete, das Opfer liege etwa 30 Meter von der Synagoge entfernt auf dem Boden und sei mit einer blauen Decke bedeckt.

Auch diese Bilder sollen den mutmaßlichen Täter zeigen:

Ein Polizeisprecher sagte gegenüber dem TV-Sender n-tv, es gebe zwei Tatorte: den Dönerladen und die Synagoge. Der Festgenommene sei männlich. Weitere Details zum Verhafteten will die Polizei später bekanntgeben. Es gebe Hinweise auf drei Täter, dies sei bisher aber spekulativ.

Im Hintergrund ist das Döner-Restaurant zu sehen, in dem auch Schüsse gefallen sein sollen:

Ein Augenzeuge schilderte den Tathergang gegenüber RT Deutsch wie folgt: Der Täter habe Armeekleidung und einen Stahlhelm getragen. Er habe ein Maschinengewehr umgehängt. Der Augenzeuge beobachtete wie der Täter Handgranaten über die Synagogenmauer warf. Danach sei der Mann in einen (mutmaßlich) grauen Golf gestiegen. Das Kennzeichen des Wagens soll laut dem Augenzeugen aus Euskirchen gewesen sein.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse eingerichtet, er spricht von einer "Amoklage". Alle Rettungskräfte sind in Alarmbereitschaft. Es gibt ein Bürgertelefon: 115.

Dieses Twitter-Video soll den Täter zeigen:

Polizeikräfte haben den mutmaßlichen Tatort abgeriegelt.

Die Polizei meldet auch Schüsse 15 Kilometer vom mutmaßlichen Tatort entfernt. Neben den Schüssen in Halle habe es auch Schüsse im rund 15 Kilometer entfernten Landsberg (Saalekreis) gegeben. Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Halle gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa). Zu den näheren Umständen des Vorfalls in dem Ort östlich von Halle wollte sie zunächst nichts sagen.

Eine Augenzeuge sprach gegenüber RT Deutsch von einem Täter, der in einem grauen VW Golf Plus unterwegs gewesen sein soll.

Bisher sind die Informationen zu dem Vorfall noch konfus. Während einige Medien von einem Angriff "in der Nähe der Synagoge" sprechen, sprechen mehrere Augenzeugen von einem Vorfall in einem Dönerladen in der Ludwig-Wucherer-Straße.

Ein weiterer Augenzeuge meldet sich zu Wort:

Ein Augenzeuge berichtet auf dem Nachrichtensender n-tv davon, dass er in einem Dönerladen gestanden habe, als er einen Mann mit Sturmhaube, Helm, Sturmmaske und Militärjacke bemerkte. Der Mann habe ein Sturmgewehr gehabt und eine granatenähnlichen Gegenstand in Richtung Laden geworfen, der an der Tür abgeprallt sei. Es habe einen lauten Knall gegeben, es sei aber kein großer Schaden entstanden. Dann habe der Mann in den Laden geschossen. Hinter ihm sei ein Maler getroffen worden.

Die Polizei Halle meldet eine Festnahme.

Die Schüsse sollen in der Nähe der Synagoge in Halle gefallen sein.

Laut der Polizei sind nach den tödlichen Schüssen in Halle/Saale mehrere bewaffnete Täter auf der Flucht. Sie seien mit einem Auto geflüchtet, so eine Polizeisprecherin.

Von den Behörden wurde eine amtliche Gefahrenmeldung herausgegeben. Die Sicherheitsbehörden in Sachsen-Anhalt sind in Alarmbereitschaft versetzt. Laut Informationen der Mitteldeutschen Zeitung (MZ) werden derzeit alle verfügbare Polizeieinheiten nach Halle versetzt. Die Behörden gehen von einer "besonderen Lage" aus. Bis jetzt ist unklar, ob es sich womöglich um einen Amoklauf oder Terroranschlag handeln könnte.

Polizei in Halle bittet Bevölkerung zuhause zu bleiben.