Blockade durch "Extinction Rebellion": Polizei räumt Potsdamer Platz

Die Polizei hat am Dienstagvormittag den Potsdamer Platz in Berlin geräumt. Mehrere Protestierende der Gruppe "Extinction Rebellion" hatten sich dort angekettet. Die Bewegung protestiert gegen die "Klimapolitik" der Bundesregierung.

Die Polizei hat am Dienstagmorgen die Räumung der Blockade des Potsdamer Platzes in Berlin durch die Bewegung "Extinction Rebellion" fortgesetzt. Auf Twitter schrieb die Berliner Polizei, dass ihre Beamten seit dem frühen Morgen wieder im Einsatz seien.

Die Blockierer würden aufgefordert, die Straße zu verlassen. Die meisten kämen dieser Aufforderung nach:

Den Personen, die auf den Straßen bleiben, werden Platzverweise ausgesprochen, vereinzelt werden sie auch von der Fahrbahn getragen.

Am Dienstagmittag war die Räumung des Potsdamer Platzes abgeschlossen. Mehrere Protestierende hatten sich dort zuvor angekettet.

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In der Nacht zum Dienstag hatten sich die Beamten zunächst zurückgezogen. Nach Abbruch der Räumung verbrachten etwa 150 Protestierende die Nacht auf dem Potsdamer Platz. Dieses von "Extinction Rebellion Berlin" veröffentlichte Video vermittelt einen Eindruck von den Protesten am späten Montagnachmittag.

Wie die Polizei erklärte, sei man mit den Protestierenden am Großen Stern an der Siegessäule über das weitere Vorgehen im Gespräch. Dort hatte am Montag ebenfalls eine Protestaktion begonnen. Im Moment befänden sich dort 500 Protestierende. 

Die Aktionen von "Extinction Rebellion" sollen bis Ende der Woche andauern. Unter dem Motto "Aufstand oder Aussterben" protestiert die Bewegung gegen die sogenannte Klimapolitik der Bundesregierung. Einen Einblick in deren Denken vermittelt dieses Video der ehemaligen "Seenotretterin" Carola Rackete vom Montag.

Die Proteste werden auch in ihrer Form zunehmend bizarrer. Der Slogan "Fetish for Future" in diesem Tweet ist offenbar ernst gemeint.

"Extinction Rebellion" bezeichnet sich selbst als Graswurzelbewegung und verspricht völlige Transparenz in finanziellen Fragen. Allerdings lassen sich auf der Webseite der Bewegung nicht ohne weiteres Namen von Spendern finden. Der Guardian hatte im Juli von einer Gruppe sogenannter "Philanthropen" aus den USA berichtet, die der Bewegung Spenden in Millionenhöhe zugesagt hätten.

Mittellos scheint die Bewegung jedenfalls nicht zu sein. Die Aktionen werden generalstabsmäßig vorbereitet. Freiwillige, um die auf der britischen und deutschen Seite von "Extinction Rebellion" massiv geworben wird, können sich auf Antrag offenbar Reise- und sonstige Kosten erstatten lassen.

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