Umfrage: Mehrheit hält Kramp-Karrenbauer als Kanzlerin für ungeeignet

Als neue Verteidigungsministerin hat es CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ins Kabinett geschafft und nahm das schwere Erbe Ursula von der Leyens an. Doch Umfragen zeigen, dass man ihr weder diese Position zutraut noch den Griff nach der Kanzlerschaft.

Die meisten Deutschen trauen der CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer das Amt der Bundeskanzlerin einer Umfrage zufolge nicht zu. Knapp zwei Drittel (63 Prozent) halten Kramp-Karrenbauer nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA für die Bild (Samstagausgabe) nicht für geeignet für den höchsten Regierungsposten. Elf Prozent dagegen trauen der CDU-Chefin die Aufgabe zu.

Auch bei den Wählern von CDU und CSU überwiegt der Erhebung zufolge die Skepsis gegenüber der CDU-Vorsitzenden und Verteidigungsministerin. 56 Prozent der Unionsanhänger bezweifeln die Eignung der Saarländerin als Kanzlerin. Dagegen sagten in der Umfrage 20 Prozent, sie trauten ihr die Aufgabe zu. Die Union will ihre Kanzlerkandidatin oder ihren Kanzlerkandidaten in einem Jahr nominieren. 

Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch eine Umfrage des Spiegel vom Freitag. Nur noch 29 Prozent der Befragten gaben an, dass Kramp-Karrenbauer eine "wichtige Rolle" in der deutschen Politik spielen sollte. Damit verlor die Verteidigungsministerin in weniger als einem Jahr rund die Hälfte der Zustimmungswerte, die sie im Dezember 2018 kurz nach ihrer Wahl zur Parteivorsitzenden der CDU erhielt. 

Der Antrittsbesuch in Washington bei ihrem Amtskollegen Mark Esper vermochte nichts an dieser negativen Wahrnehmung zu ändern. Ihr Auftritt wirkte blass und setzte keinerlei Impulse für eine starke deutsche Politik. Stattdessen gab es das nur allzu bekannte Mantra, dass die USA der "wichtigste Bündnispartner" Deutschlands blieben. Ähnlich wie bei Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD), kommt diese mutlose Politik der Bundesregierung angesichts der wachsenden geopolitischen Herausforderungen bei den Bürgerinnen und Bürgern immer schlechter an, was sich unter anderem in den schlechten Zustimmungswerten widerspiegelt.

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(rt deutsch/reuters)