Satire-Aktion: Gegner von Sea-Watch spendeten unwissend an die Rettungsorganisation

Gegner der privaten Rettungsorganisation Sea-Watch haben offenbar an sie gespendet - ohne dies gewusst zu haben. Eine Satire-Aktion ist der Grund. Die Grafik mit dem Aufruf verbreitete sich in den sozialen Netzwerken und erinnert stark an AfD-Plakate.

Satire-Gruppe "Hooligans gegen Satzbau" bzw. #HoGeSatzbau schickte vor Wochen über soziale Netzwerke eine Grafik mit dem Aufruf, eine SMS mit dem Inhalt "seawatch10" an die 81190 zu senden. Man solle sie schicken, wenn man "für mindestens 10 Jahre Haft für Carola Rackete" wäre. 

Die Kapitänin des Rettungsschiffes Sea-Watch 3 hatte Ende Juni mit Dutzenden aus Seenot geretteten Migranten an Bord das Schiff ohne Erlaubnis der italienischen Regierung im Hafen von Lampedusa angelegt. Die Staatsanwaltschaft im sizilianischen Agrigent wirft ihr Beihilfe zu illegaler Einwanderung und Widerstand gegen ein Kriegsschiff vor.

Auf der Grafik war anfangs das Logo der Satire-Gruppe nicht sichtbar. Erst später meldete sich die Initiative zu Wort und postete die neue Grafik mit der Aufschrift "HoGeSatzbau".

Jede abgeschickte SMS kostete zehn Euro. Das Geld ging dann an die Sea-Watch. Denn die Spendennummer, die auf der Grafik angegeben wurde, deckt sich mit jener auf der Seite der Organisation, unter SMS-Spende.

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