Nach Bombendrohung im Regionalexpress: Mutmaßliches Bekennerschreiben von Rechtsextremen

Nach dem Auffinden einer Bombendrohung in einem Regionalexpress am Bahnhof Neumünster liegt der Bundespolizei ein Bekennerschreiben einer "Nationalsozialistischen Offensive" vor. Dies teilte am Mittwoch ein Sprecher der Bundespolizei mit.

Das Schreiben sei als Mail beim Abendblatt eingegangen. Die Zeitung habe es dann am Dienstag direkt an die Ermittler weitergeleitet, sagte der Sprecher. Es ähnelt in der Wortwahl den Schreiben anderer Bombendrohungen gegen Rathäuser oder Gerichte in Norddeutschland.

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Seit Ende 2018 erhielten Politiker und Prominente deutschlandweit anonyme Drohmails mutmaßlicher Rechtsextremisten aus dem sogenannten Darknet. Betroffen sind unter anderem der Zentralrat der Juden und die Sängerin Helene Fischer, die sich nach den Ausschreitungen in Chemnitz gegen Fremdenfeindlichkeit positioniert hatte.

Die Berliner Staatsanwaltschaft, die federführend ermittelt, spricht inzwischen von bundesweit mehr als 100 Fällen. Die Schreiben sind mit wechselnden Absendern unterzeichnet, etwa "Nationalsozialistische Offensive", "NSU 2.0" oder "Wehrmacht".

Am Montagabend war in einer Zugtoilette in einem Regionalexpress in Neumünster der Schriftzug "Bombe im Zug" entdeckt worden. Die Bombendrohung am Bahnhof Neumünster hatte den Bahnverkehr für mehrere Stunden lahmgelegt.

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