Vorgabe für BMW-Werksmitarbeiter in Garching: Schwatzen ja, aber bitte nicht auf Türkisch

Im BMW-Werk Garching soll ein Chef Mitarbeitern Unterhaltungen auf Türkisch verboten haben. Mit dem Verbot wollte er Lästereien über andere Mitarbeiter am Arbeitsplatz entgegenwirken. Das Verbot betraf rund 20 Angestellte. Nach Beschwerden wird der Vorfall nun geprüft.

Die rund 20 deutsch-türkischen Mitarbeiter im BMW-Aufbereitungszentrum Garching (bei München) durften weder in den Pausenräumen noch in den Arbeitsräumen Türkisch sprechen, so berichtete die Bild. Grund für das Verbot seien Lästereien über andere Mitarbeiter gewesen. Insgesamt arbeiten in dem Münchner Werk Angestellte aus über 50 Nationen. In Garching sind es rund 100 Mitarbeiter. Das Sprachverbot betraf jedoch nur die Türkischstämmigen. Die 20 deutsch-türkischen Mitarbeiter wurden dabei in dieselbe Schicht versetzt.

Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) haben Arbeitgeber Unterlassungs- und Handlungspflichten, um die Mitarbeiter vor Diskriminierung zu schützen. Beschwerden von Angestellten muss der Arbeitgeber nachgehen. Hierbei kann auch ein Schadenersatz geltend gemacht werden. Wie hoch eine solche Entschädigung ausfallen könnte, muss ein Amtsgericht entscheiden. 

Der BMW-Konzernsprecher Jochen Frey: 

Das Unternehmen schreibt Mitarbeitern nicht vor, in welcher Sprache sie sich unterhalten sollen. Arbeitsanweisungen sollten allerdings für alle verständlich sein, also etwa auf Deutsch erfolgen. 

Der Vorfall wird nach Beschwerden der Mitarbeiter nun geprüft.