Wegen mangelnden Interesses für A380: Bundesregierung wartet auf 600 Millionen Euro Rückzahlung

Mitte Februar kündigte der Flugzeugbauer Airbus an, die Produktion des A380 einzustellen. Als Grund wurde eine zu geringe Nachfrage genannt. Die Bundesregierung prüft nun die Rückzahlungsforderungen für das gewährte Darlehen. Von 942 Millionen Euro wurde bisher nur ein Drittel zurückgezahlt.

Die Bundesregierung wartet bislang auf 600 Millionen Euro Rückzahlung von Airbus. Auch den Steuerzahler treffen die fehlenden Millionen in der Staatskasse und dies nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich und Spanien. Insgesamt 942 Millionen Euro hatte Deutschland Airbus als Staatskredit gewährt. Für den Flugzeughersteller lag das Risiko des A380- Projekts auch bei der Regierung. Vorgestellt wurde der A380 erstmalig im Jahr 2005. Weltweit wurden bislang 220 der weltgrößten Passagierjets verkauft. 

Der Fraktionsvorsitzende der FDP, Christian Dürr, sieht die ausbleibende Rückzahlung als Beispiel dafür, was passiert, wenn der Staat ins Spielgeschehen der Wirtschaft eingreift: 

Statt klarer Ansagen, wie sie den gewährten Kredit zurückverlangen kann, ist sie nun darauf angewiesen, mit Airbus hinter verschlossenen Türen zu verhandeln. 

Ob es zu einer Rückzahlung kommen wird, bleibt fraglich. Denn diese war an die Auslieferung der A380-Maschinen geknüpft. Die Geldgeber willigten somit in das Risiko einer Nichtrückzahlung ein. 

Der Wirtschaftssekretär Ulrich Nußbaum

Die Bundesregierung wird die Auswirkungen des Produktionsstopps jetzt analysieren und dann mit dem Unternehmen erörtern, sodass derzeit keine Aussage über etwaige Rückforderungsansprüche getätigt werden kann. 

Bis zum Jahr 2021 werden noch 17 Modelle des A380 gebaut und ausgeliefert. 14 davon gehen an die arabische Fluggesellschaft Emirates. Der Großkunde hatte seine Bestellung bei Airbus reduziert. Aufgrund der mangelnden Nachfrage gab Airbus am 14. Februar bekannt, die Produktion danach einzustellen. Ganz beendet sein soll die Produktion des A380 jedoch nicht. Das Unternehmen hofft auf eine steigende Nachfrage. Von dem Produktionsstopp in Deutschland sind 3.500 Arbeitsplätze betroffen. Produziert wurde in Deutschland in Hamburg-Finkenwerder, Bremen und Stade. Die Montage fand im französischen Toulouse statt.