Prämien sollen Personalprobleme bei der Bundeswehr lösen

Rund 15 Prozent der Stellen bei der Bundeswehr sind unbesetzt. Aus der EU wolle man jedoch keine Bewerber nehmen. Deutsche sollen durch Prämien angelockt werden. Bis 2025 soll die Zahl der Soldaten auf 203.000 aufgestockt werden. Auch der demographische Wandel macht der Bundeswehr zu schaffen.

Heute wird ein Bericht von der Bundeswehr Aufschluss über die genaue Höhe der unbesetzten Stellen geben. Derzeit dienen dort 180.000 Soldatinnen und Soldaten. Diese Zahl wird nach den Plänen der Bundeswehr bis 2025 auf 203.000 steigen. Generalinspekteur Eberhard Zorn ist sich gewiss, dass die "Lücken bei der IT, bei Ärzten, bei Personalmanagement und Logistik" bald gefüllt werden. Die demographische Entwicklung schürt die Rekrutierungsprobleme. Der Pool, aus denen die Bundeswehr schöpfen kann, wird sich bis 2025 um 11 Prozent verringern. 

Die Berateraffäre hat dem Vertrauen in die Bundeswehr geschadet. Ihre Attraktivität steigern will sie durch Zugeständnisse bei den Bewerbern, z. B. dadurch, dass diese in einer bestimmten Stadt bleiben dürfen. Besonders auf den unteren Rängen bedarf es einer höheren Attraktivität. Auch Prämien seien hierfür vorgesehen. Die Qualität der Bewerber habe nicht nachgelassen, so Zorn in einem Interview mit der HAZ (Hannoversche Allgemeine Zeitung): 

Da müssen wir uns auch gegen gute Jobangebote aus der Wirtschaft durchsetzen. Wir zahlen daher für bestimmte Positionen jetzt Prämien. Wichtig ist auch, dass Material und Ausrüstung stimmen. 

Die Leistungsfähigkeit der Bundeswehr soll durch Spezialisten für die Cyber-Kriegsführung und Besatzungen für die Korvetten der Marine gesteigert werden. Bundesverteidigungsministerin von der Leyen sagte: 

Die Analysen des Weißbuchs 2016 legen nahe, dass das Anforderungsprofil an die Truppe eher noch breiter wird. Wir setzen alles daran, hohle Strukturen, auch beim Material, aufzufüllen. 

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