Live-Ticker zum CDU-Bundesparteitag: Kramp-Karrenbauer löst Merkel als Parteivorsitzende ab

Am heutigen Freitag hat in Hamburg der Bundesparteitag der CDU begonnen. Am Nachmittag wurde über die Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende entschieden. Die Delegierten entscheiden sich mit knapper Mehrheit für die Merkel-Vertraute Annegret Kramp-Karrenbauer.

18 Jahre stand Angela Merkel an der Spitze der CDU. Heute ist ihr letzter Tag im Amt, am Freitagnachmittag wird auf dem Bundesparteitag in Hamburg über ihre Nachfolge entschieden. Als Bundeskanzlerin bleibt sie vorerst im Amt.

Um ihre Nachfolge im CDU-Vorsitz bewerben sich Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, der frühere Unionsfraktionsvorsitzende Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.

Favorisiert sind Kramp-Karrenbauer und Merz. Zwischen ihnen deutet sich eine knappe Entscheidung an. Jens Spahn gilt als Außenseiter. 

Auf dem Parteitag sind 1.001 Delegierte vertreten, dazu haben sich in den Hamburger Messehallen 1.500 Gäste eingefunden. 2.000 Journalisten sind akkreditiert. Auch RT ist live vor Ort:

7.12.2018 17:09 Uhr

Mit der Wahl der Merkel-Vertrauten Annegret Kramp-Karrenbauer zur neuen CDU-Vorsitzenden ist der Hauptagenda-Punkt des CDU-Parteitages abgeschlossen. RT Deutsch beendet daher den Live-Ticker. Anbei noch die aktuellsten Reaktionen: 

"Danke, vielen Dank" - Der Unterlegene Friedrich Merze wird mit Standing-Ovations am Rednerpult empfangen. Er bedankt sich bei seinen Unterstützern und bittet diese, "die volle Unterstützung" nun der neuen Parteivorsitzenden Kramp-Karrenbauer zu geben.

Unter dem Jubel der Delegierten stellt sich die neue Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer ans Rednerpult und erklärt, dass sie die Wahl annimmt.Angela Merkel derweil:

Die Entscheidung ist gefallen:

Annegret Kramp-Karrenbauer ging aus der Stichwahl als Siegerin hervor. Die 56-Jährige ist damit die neue CDU-Vorsitzende. Sie erhielt 51,75 Prozent der Stimmen.

Der Wahlgang wurde soeben beendet. Nun beginnt die Auszählung der Stimmen, solange ist der Parteitag unterbrochen. Die ersten Delegierten verlassen bereits den Saal, um etwas zu Essen oder mit Kollegen zu sprechen.

Die Einsammlung der Stimmen hat begonnen.

Jetzt werden die Stimmzettel für den zweiten Wahlgang verteilt, allerdings wird moniert, das nicht genügend Stimmzettel verteilt wurden:

Während die letzten Vorbereitungen für den zweiten Wahlgang laufen, lohnt sich ein Blick auf die Sponsoren des Parteitags:

Es kommt zum zweiten Wahlgang. Gleich werden die Stimmzettel ausgeteilt.

Stimmenverteilung im ersten Wahlgang: 

AKK 450 (45,05 %)

Merz 392 (39,24 %)

Spahn 157 (15,72 %)

999 abgebene Stimmen, alle gültig, keine Enthaltung

Gleich kommt der Wahlgang. Erklärung des Ablaufs. Tischwahlkabinen werden aufgebaut.

Jetzt werden die Stimmzettel ausgeteilt. Der Wahlgang ist eröffnet.

Daniel Günther: Jetzt sind Fragen an die Kandidaten möglich, müssen schriftlich abgegeben werden. Jetzt gibt es schon zehn davon...

Günther möchte das Ganze abkürzen. Sehr verständlich. Bis 15:15 sollen Fragen eingehen, dem Vorschlag wird zugestimmt.

Kandidaten sollen sich vorne versammeln, um die Fragen entgegenzunehmen.

Freundliches Gespräch zwischen AKK und Merz.

Erste Frage von Inge Grässle. Frage nach sozialem Zusammenhalt.

Kramp-Karrenbauer: Erst muss erwirtschaftet werden, bevor es verteilt werden kann. Leistung muss sich lohnen, Steuersystem muss entsprechend verändert werden. Für Bezieher kleiner Renten muss mehr getan werden, ohne das System zu überfordern. Langzeitarbeitslose, Alleinerziehende und arme Kinder als Problemgruppen.

Frage an AKK:Welches waren die Schwerpunktthemen bei der Zuhörtour?

Eine Sympathiefrage.

Kramp-Karrenbauer: Soziale Frage, Rente, Leistung muss sich lohnen und die CDU selbst.

Nele Schauer aus Hessen: Wie möchte AKK die an die Grünen verlorenen Wähler zurückholen?

Kramp-Karrenbauer: Lebensschutz weit definieren, das C im Parteinamen betonen, Bewahrung der Schöpfung etc.

Nur Fragen an AKK? Was soll das?

Susanne Wetterich aus Baden-Württemberg: Thema Fahrverbote, Autoindustrie steht am Pranger, andererseits brauchen wir sie. Wie können wir das in Einklang bringen? Frage ebenfalls an AKK.

Kramp-Karrenbauer: Umstellung der Flotten, Verkehrslenkung, Emissionswerte senken, Fahrverbote müssen verhältnismäßig sein. Industrie ist in der Verantwortung, soll Nachrüstung bezahlen.

Heidi Thelen aus Rheinland-Pfalz: Kann Frage zurückziehen, erledigt.

Beifall!

Bernhard Vogel aus Thüringen mit Frage an AKK: Partei braucht keinen Neubeginn, nur ein neues Kapitel. Frage: Wie sollen wir unsere Wurzeln sozial, liberal, konservativ so pflegen, dass kein zu kurz kommt?

Kramp-Karrenbauer: Das C steht ganz oben, usw.

Jörg Röder aus Rheinland-Pfalz: Debattenkultur muss gefördert werden, freue sich, dass Mitglieder das zugesagt haben. Ziehe Frage zurück. 

Margot Wagner aus BW: Frage ist beantwortet, zieht sie zurück.

Beifall!

Eugen Abler: Frage an alle drei (Beifall)! Welche Haltung haben sie zum Lebensschutz?

Spahn: Vielen Dank, Herr Adler! (Klar für Lebensschutz, gegen Sterbehilfe)

Spahn: Ich sehe ja, was in den Niederlanden passiert. Lebensschutz: Wir entscheiden nicht, was lebenswert ist oder nicht. Die Grünen sind beim Tierschutz klar, beim Lebensschutz aber nicht.

Merz: Ich schließe mich Spahn an. Ergänzend: Wir müssen jungen Frauen noch bessere Angebote machen, damit sie Ja sagen zu Kindern. Das ist nie zu Ende. Werbeverbot für Abtreibung darf nicht abgeschafft werden.

Kramp-Karrenbauer: Die CDU hat das C im Namen, also sind wir Lebensschützer. Situation der Frauen muss betrachtet werden, Beratung muss stimmen, aber Werbeverbot muss bleiben.

Keine Unterschiede auszumachen. Ob Herr Abler zufrieden ist?

Harald Noack: Frage an alle drei: Wen würde sie im Falle einer Wahl als Generalsekretär vorschlagen.

Merz: Wie haben eine Generalsekretärin. Mache ihnen morgen früh im falle meiner Wahl einen Vorschlag.

Spahn: Wir brauchen am Ende ein Team, dass die Union zusammenhält. Fände Benennen eines Generalsekretärs derzeit nicht richtig.

Kramp-Karrenbauer: Vorsitzende hat das recht, Generalsekretär vorzuschlagen. Parteitag sollte das wissen. Im Falle meiner Wahl würde ich das heute oder morgen bekanntgeben.

Bettina Dickes aus Rheinland-Pfalz: an Merz: Was ist Ihr Motiv, sich in den Dienst der Partei zu stellen?

Merz: Ich bin zu dem Entschluss gekommen, weil mich die Schwächung der CDU umtreibt. Und ich traue mir zu, Wähler zurückzuholen und in der Bevölkerung Zustimmung zu bekommen. das ist meine Motivation.

Letzte Frage: Volker Ahrens aus NRW: An Merz: Welche Rolle sehen Sie für Deutschland beim Brexit und der Lage in Frankreich.

Merz: Wir verlieren in der EU den Zusammenhalt und haben kaum noch gemeinsame Überzeugung. Deutschland hat eine besondere Rolle. Größtes Land in der Mitte Europas. Deutschland muss einen Beitrag leisten, sonst wird es niemand tun. Sozialer Zusammenhalt muss auf die Agenda. Wir müssen den anderen helfen.

Merz Sieger nach Beifallspunkten gegen AKK. Jetzt Jens Spahn.  

Spahn: Eine gute Zukunft braucht auch Ungeduld. Kämpfen liegt in unserer DNA.

Spahn: Wir brauchen eine Idee für die Zukunft. Wie soll Deutschland 2040 aussehen? Wir müssen anfangen, diese Zukunft zu gestalten.

Er ist nervös. Versprecher an einer wichtigen Stelle. Dennoch durchweg freundlicher Beifall, der wie Schulterklopfen wirkt.

Spahn: Wir müssen Recht durchsetzen. Da ist Vertrauen verlorengegangen.

Spahn: Anpacken, dann erreichen wir 5G an jeder Milchkanne! Und funktionierende Flughäfen.

Spahn: Will funktionierendes Europa, keinen Superstaat.

Er fordert ein "europäisches Stanford". Spahn kommt nicht wirklich gut, wirkt doch etwas überfordert.

Spahn: Es geht um Werte. Land ist freier und gelassener geworden. Das sollten wir erhalten. Die Frage treibt mich um: Wie verteidigen wir diese Freiheit?

Spahn: Freiheit unter Druck von linken Moralisten, rechten Radikalen und religiösen Fundamentalisten. Wir müssen die Freiheit verteidigen!

Spahn: Auch ich lese Umfragen. Aber es fühlt sich richtig an hier zu stehen!

Zum ersten Mal wirklich lebhafter Beifall.

Spahn: Ich laufe nicht weg. Wir brauchen Mut zur Debatte, Mut, unterschiedliche Positionen auszuhalten! Alles muss auf den Tisch, dann gibt es gute Ergebnisse.

Spahn: Es hat uns gutgetan, dass drei Bewerber unterwegs waren.

Spahn: Ich will 2040 in einem Land leben, das von der Volkspartei CDU regiert wird. Da war Applaus vorgesehen.

(Lacher und Pflichtapplaus.)

Spahn: Wir brauchen mehr Jüngere in der Partei!

Lebhafter Beifall. Spahn versucht, mit Humor zu punkten.

Spahn: Ich bin gelassener geworden in den letzten Wochen, und fokussierter.

Spahn: Wir haben die Fenster weit aufgerissen in den letzten Wochen und Deutschland zum Staunen gebracht. Das heute hier muss ein Startpunkt sein für mehr Debatte in der CDU!

Spahn: Ich werde kein bequemer Vorsitzender sein, ich möchte kämpfen für die Partei und das Land, das kann ich versprechen.

(Von diesem Satz dürfte er sich mehr Beifall versprochen haben.)

Spahn: Werde mich nie, nie, nie einem besseren Argument verschließen! Wir brauchen nicht den Beifall der Berliner Blase, sondern der Bürger.

Spahn hält sich an die 20-Minuten-Grenze. Das ist sehr lobenswert. 

Ansonsten dürfte er chancenlos bleiben.

Es folgt Friedrich Merz. Ist er aufgeregt? Oder aus der Puste?

Merz: Brauchen Aufbruch und Erneuerung der Partei.

Merz: CDU in Europa die letzte christdemokratische Volkspartei. Müssen es bleiben.

Merz: Volkspartei der Mitte heißt politische Stabilität.

Merz: Russland verschiebt Grenzen mit militärischer Gewalt!

Damit wäre das geklärt.

Merz: Gewissheiten sind Vergangenheit, Zeit des Umbruchs.

Nüchterne Rede bisher, kein großer Anlass zum Klatschen.

Merz: Welt wird auch besser, Lebenserwartung steigt, Löhne steigen... Trotzdem verlieren Volksparteien an Zustimmung.

Merz: Populisten werden lauter und erfolgreicher! AfD größte Oppositionspartei - unerträglicher Zustand!

Merz: Wir brauchen Strategiewechsel in Themen, Umgang mit Menschen und Kommunikation!

Jetzt gibt es Beifall.

Merz: Wir lassen zu viele Menschen mit ihren Fragen allein.

Merz: Viele Wähler haben das Vertrauen in die Fähigkeit des Staates verloren, für Sicherheit zu sorgen.

Merz: Agenda für die Fleißigen.

Das gibt Beifall.

Merz: Ohne klare Positionen bekommen wir keine besseren Wahlergebnisse!

Merz: Wir müssen mit den Gegnern streiten. Hauptgegner sind SPD, Grüne und FDP. Nicht die Populisten.

Merz appelliert an europäische Stärke.

Merz: Die Amerikaner akzeptieren Stärke, nicht Schwäche. Das müssen wir praktizieren.

Merz: Wir wollen 40 Prozent erreichen! Müssen Spektrum erweitern und auch Wertkonservative mitnehmen.

Merz: Auszehrung der Mitte verlagert politische Auseinandersetzung auf die Ränder. Vor allem im Osten.

Merz: Müssen wieder Streitkultur entwickeln!

Wieder sehr 20 Minuten...

Merz: Der Osten verdient Respekt! Müssen die besondere Situation dort beachten.

Merz Rede kühl, klug, durchdacht, er setzt deutlich auf ein anderes Pferd als AKK, gibt den Strategen, das kommt gut an.

Merz: Europawahlen 2019 werden Bedeutung haben wie vorher keine.

Stichwort Zusammenhalt.

Merz: Natürlich geht das gut mit Angela Merkel und mir! Haben gewählte Regierung und gewähltes Parlament bis 2021.

Merz: Will führen als Teil eines Teams! Im Falle meiner Wahl werden Spahn und AKK Teil der engsten Führung.

Merz kommt zum Ende. Eine knappe halbe Stunde.

Annegret Kramp-Karrenbauer spricht.

AKK: Ein besonderer Moment in meinem Leben.

AKK spricht über Stimmung in den frühen 80ern. Die Mitbewerber hätten Untergangsstimmung verbreitet!

AKK: Heimatregion war von Umbruch geprägt. Auch für mich persönlich. Als erste in der Familie Abitur gemacht, Lehrer wurden nicht gebraucht. Meine persönliche Entscheidung: In die CDU eintreten!

AKK: Die CDU von Kohl, Blüm, Dregger, Späth... Die CDU war damals nicht ängstlich, hat Kurs gehalten!

AKK: CDU hatte Strahlkraft, hat Menschen in die Mitte gezogen, deshalb bin ich eingetreten.

AKK: Unsere CDU muss die Partei von heute sein, und von morgen!

AKK: Heute ähnliche Situation, wieder Ängste, Horrorszenarien. Wie wird die Weltordnung aussehen? Die EU? Themen Klimawandel, Digitalisierung... Die Antwort liegt bei uns, ist unsere Verantwortung.

AKK: Müssen den Mut haben, nicht den Schwarzmalern hinterherzulaufen, gegen den Zeitgeist zu laufen.

Es gibt Beifall, nicht stürmisch, aber lebhaft.

AKK: Haben wir den Mut, unsere Komfortzone zu verlassen?

AKK: Wenn wir den Mut haben, leben wir in einer regelbasierten Weltordnung und in einer stabilen EU.

AKK: Wenn wir diesen Mut haben, leben wir in einem Land, das Digitalisierung lebt, für die Menschen.

AKK: 5G muss an jede Milchkanne!

Griffige Slogans, immerhin. Da kommt Begeisterung auf! Also, kurzzeitig.

AKK: Die modernsten Schulen mit den bestausgebildetsten Lehrern (sic!) ffür unsere Kinder!

AKK: Beste Forschung, mit der auch in Deutschland Geld verdient wird!

AKK: Bremsen lösen für die, die etwas unternehmen wollen! Nicht alles muss geregelt sein!

Will sie Merz da das wasser abgraben?

AKK: Leistung muss sich lohnen! Höhere Gehälter, höhere Renten!

AKK: Rentner müssen mehr haben als Grundsicherung!

AKK redet solide, reißt die Delegierten aber nicht mit.

AKK: Wir wollen einen Staat, der sich nicht von Großclans auf der Nase rumtanzen lässt, auch nicht von Autonomen hier in Hamburg!

AKK: Wir brauchen eine starke Partei, die debattiert, wir haben 420.000 Mitglieder, sind die natürliche Denkfabrik.

AKK: CDU ist kein politischer Gemischtwarenladen, unser Leitwert ist das C in unserem Namen.

AKK: Es geht jetzt um das Morgen. Keiner der drei Kandidaten wird hier der Untergang für die Partei sein!

Appell zur Geschlossenheit. Das gibt ordentlich Beifall.

AKK: Für mich gibt es keine linke und rechte CDU, keine aus Osten und Westen,  es gibt nur eine CDU. Es kommt auf innere Stärke an, nicht auf äußere Lautstärke.

AKK: Habe Wahlkämpfe gewonnen, weil ich bin, wie ich bin.

Das sind lange 20 Minuten.

AKK: Wir können das! Wenn das eure Antwort ist, lasst es uns zusammen tun.

Starker Applaus, Hochrufe teilweise stehende Ovationen. Aber doch nicht die ganz große Begeisterung. Reicht das?

Gleich wird gewählt! Jetzt Vorstellung der Kandidaten in alphabetischer Reihenfolge. Präsidium schlägt jeweils 20 Minuten Redezeit vor.

"Es war mir eine Ehre". Merkels Abschiedsrede in Auszügen.

Hinweise zum Verfahren der Vorstandswahl von Daniel Günther.

Jeder Delegierte bekommt eine eigene "Tischwahlkabine".

Abgucken verboten!

TOP 15, Oliver Thiel. Von 1001 Delegierten waren um 13.30 Uhr 1000 anwesend.

Thema Entlastung des Bundesvorstands, letzter Auftritt für Merkel vor der Wahl.

Merkel verabschiedet ausscheidende Mitglieder.

Dank an Thomas de Maizière. 

Dank an David McAllister. Der Saal belebt sich. Er wird im Europaparlament gebraucht.

Dank an Ralph Brauksiepe.

Dank an Stephan Harbarth, Peter Liese, Michael Meister, Arnold Vaatz, Sabine Weiss.

Dank auch an alle Vorstandsmitglieder, die wieder kandidieren.

Der Vorstand wird entlastet. Hat doch etwas von Pioniernachmittag.

Geburtstagsgratulationen... Ständchen wird verschoben, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit.

Dorothea Störr-Ritter spricht, Bericht der Rechnungsprüfung.

So spannend wie es klingt.

Der Bundesschatzmeister Philipp Murmann mit dem Rechenschaftsbericht.

Murmann: Danke, dass noch ein paar geblieben sind!

Guter Einstieg.

Solides Finanzergebnis, Vermögen stabilisiert, Finanzlage wie bisher stabil.

Merkel ist Essen gegangen.

Murmann: Neue Herausforderungen warten. Digitalisierung verändert Meinungsbildung und politische Prozesse. Populisten betreiben Stimmungsmache.

Murmann: Demokratie nicht selbstverständlich, muss immer wieder verteidigt werden.

Murmann: Parteien müssen in der Lage sein, ihren Auftrag zu erfüllen.

Und Dank an Angela Merkel.

Keine Wortmeldungen. Bericht wird angenommen. Den meisten scheint er egal.

Aussprache beendet.

TOP 11. Henning Otte spricht. Bericht des Mitgliederbeauftragten.

Otte: Brauchen neues Grundsatzprogramm. Bedeutung der Mitglieder erkennen. Abwärtstrend bei Mitgliedszahlen. Demografische Verteilung als Risiko. Die Jüngeren fehlen. Und die Frauen.

Beifall ist mau. Parteitag nimmt Bericht zur Kenntnis.

Eugen Abler redet.

Kritische Töne. Merkel habe die Partei nach links gerückt und die CDU entkernt.

Merkel ist nicht da.

Abler: Merkel verantwortlich für Aufstieg der AfD. "Unser christliches Menschenbild ist beim Flirt mit dem Zeitgeist verbrannt."

Abler: Wir brauchen neues Bekenntnis zu christlichen Grundwerten. Lebensschutz: Hätten unsere Mütter abgetrieben, wären wir nicht hier! Wir töten täglich potenzielle Facharbeiter!

Also: Abtreibung schuld am Fachkräftemangel.

Merkel ist wieder da, aber blickt auf ihre Unterlagen.

Abler zum Migrationspakt: Formell vielleicht unverbindlich, politisch aber nicht!

Abler: Auch Gender-Mainstreaming hatte ihren Ursprung in einem UN-Papier! "Rechtlich nicht bindend" ist Nebelkerze, Migrationspakt ist trojanisches Pferd.

Abler: Auch globaler Flüchtlingspakt wird ähnliche Folgen haben. Frau Merkel, unterschreiben sie nicht! Eine Unterschrift ist Landesverrat!

Starker Tobak. Vereinzelte Buhrufe.

Abler: Islam keine tolerante Religion. Muslime werden sich nicht anpassen. Islamisierung Deutschlands ist gefährlich.

Abgang, kaum Beifall. Merkel und Kramp-Karrenbauer gucken in die andere Richtung.

Es spricht Wolfgang Reinhart.

Reinhart: Wir haben Vollbeschäftigung.

Reinhart: Repräsentationslücke ist entstanden, muss verkleinert werden.

Reinhart: Diese Frage muss uns umtreiben. Seit Herbst 2015 haben die Deutschen einen tiefen Einschnitt erlebt, vergleichbar mit Mauerbau. Wir erreichen die Menschen nicht mehr wie früher. Zukunft als Volkspartei steht auf dem Spiel. Die Union muss Diskussionsplattform sein.

Reinhart: Wir müssen uns unbequemen Fragen stellen.

Kritische Töne.

Reinhart: Die letzten Wochen waren ein Muntermacher, das müssen wir fortsetzen.

Nur etwa die Hälfte der Delegierten ist im Saal.

Wieder ein sächsischer Redner. Auch die Organisatoren haben seinen Namen verwechselt.

CDU müsse konservativ sein. Keine Koalitionen mit den SED-Erben, keine grüne Politik machen!

Migrationspolitik der weiße Elefant im Raum.

Michael Weickert heißt er.

Migrationspolitik hat uns Stimmen gekostet.

Schlusswort: Meine Hoffung ist, dass im Herbst der Merz kommt!

Kaum Beifall. Kramp-Karrenbauer findet das nicht lustig.

Es folgt Annette Widmann-Mauz, Vorsitzende der Frauen-Union.

Das dürfte wieder eine Huldigung werden.

Widmann-Mauz: Von Kohls Mädchen zur Anführerin der "freien Welt".

Widmann-Mauz: Die Menschen vertrauen Angela Merkel seit langem... Kontrast zu Schröder im Brioni-Anzug mit seinem Gedöns.

Widmann-Mauz: Du hast die CDU wieder stark gemacht und die gläserne Decke für Frauen in der Politik durchbrochen. Du bist für Millionen Mädchen das Rollenbild! Du hast Realität verändert!

(Beifall nicht stürmisch)

Widmann-Mauz: Die CDU muss wieder Anker sein in unruhigen Zeiten! Wir können diese Chance nutzen.

Widmann-Mauz: Die raute ist das Symbol für Deutschland, für Demokratie und Wohlstand geworden!

Und ab. Müder Beifall.

Es redet Markus Reichel aus Sachsen. Er hat keine Geschenke!

Reichel dankt der Kanzlerin. Wirtschaftliche Bedeutung Deutschlands deutlich größer als vor 13 Jahren.

Reichel: Basis unserer Kraft sind Mitglieder und Wähler. Diese bringen täglich ihre Leistung. Und haben uns die gelbe und rote Karte gezeigt!

Kritische Töne.

Reichel: Wir haben noch einen Schuss frei, um die Volkspartei zu bleiben, die wir sein sollen.

Kein Beifall.

Reichel: Wir müssen einig sein!

Kandidatenkür sei Sternstunde der Partei.

Es spricht Vincent Kokert, CDU-Chef in Mecklenburg-Vorpommern.

Eine Anekdote aus dem letzten Wahlkampf, Merkel kaufte in Barth zwei Kilo Tomaten.

Kokert: Wie normal doch Angela Merkel ist!

Mauer Beifall. Die Huldigung geht weiter.

Kokert: Danke, für das, was du für das Land geleistet hast!

Diese Kultur muss in der CDU weiterleben! Auch die Diskussionskultur.

Es gibt ein Geschenk für Merkel!

Bouffier: CDU-Vorsitz gleicht Arbeit eines Dirigenten...

Das Geschenk: Der Originalstaktstock Kent Naganos, als er für die G20 Beethoven in der Elbphilharmonie dirigiert. Es hätte schlimmer kommen können.

Bouffier: Danke für 18 großartige Jahre!

Es spricht Volker Bouffier, hessischer Ministerpräsident und Parteivize.

Bouffier: Deutschland immer noch ein Hort der Stabilität, dies sei eine Leistung Merkels.

Bouffier: Liebe Angela, mit deiner Entscheidung hast du die Partei belebt und elektrisiert.

Bouffier: Anerkennung für beispielhafte und beispiellose Leistung Angela Merkels.

(Mäßiger Beifall...)

Bouffier bittet Merkel nach vorn, diese witzelt: Damit hab ich schlechte Erfahrungen. Eine Anspielung auf Horst Seehofer.

Jetzt wird es gefühlig: Ein Best-of-Video wird abgespielt, mit Merkels "großen Momenten", mit Musik unterlegt.

Unter stehenden Ovationen beendet Merkel ihre Rede. Minutenlanger Applaus...

Emotionale Momente, auch für Nicht-Fans.

Merkel: Als ich bei der Beerdigung von George Bush war, habe ich gespürt, was für ein unfassbar großes Glück es war, dass er 1989 Präsident der USA war. Wir Deutschen müssen ihm auf ewig dankbar sein, und dem damaligen Kanzler, Helmut Kohl.

Merkel: Die CDU ist heute eine andere als im Jahr 2000, und das ist gut so
CDU des Jahres 2018 muss nach vorne blicken, mit neuen Köpfen, neuen Strukturen, aber mit bleibenden Werten. Was macht die christdemokratische Haltung aus? Wir grenzen uns ab, aber niemals grenzen wir aus. Wir streiten, aber hetzen nicht. Wir verlieren uns nicht in Selbstbeschäftigung, wir dienen den Menschen unseres Landes.

Merkel: Wir haben 2015 Menschen aufgenommen und es trotzdem geschafft, dass gesteuert und geordnet wurde. Ich erinnere an das EU-Türkei-Abkommen.

Merkel: Warum trennen sich unsere Wege? Es ist mein Verständnis, das die Demokratie davon lebt, dass die Staatsdiener alles für den inneren Frieden ihres Landes tun.

In den Sozialen Medien sorgt eine Veröffentlichung des ZDF für Furore. Bei den Kollegen scheint man den Ausgang der Wahl schon zu kennen: 

Merkel: "Was verdanken wir einander? Nächtelanges Nachdenken, Ringen um das beste Programm..."
Schröders Hartz 4 sei richtig gewesen, ebenso die "Schwarze Null".

Auch die Umgestaltung der Bundeswehr sei richtig gewesen.

Merkel zitiert aus ihrer Bewerbungsrede aus dem Jahr 2000. 

Merkel: "Was hat Sie und mich vor über 18 Jahren zusammengeführt? Der Unerschütterliche Glaube an die Zukunft."

Merkel: "Wir haben verstanden, nicht die Weisheit gepachtet zu haben und die Welt mit den Augen des anderen zu sehen."

Sie erinnert an Wahlerfolge im Saarland und Schleswig-Holstein. Auch dass Volker Bouffier in Hessen weiterregieren kann, sei ein Erfolg.

Merkel: "Wir haben die Kraft, Trends zu brechen, Wahlen zu gewinnen, wenn wir zusammenstehen."

Eindrücke vom Parteitag

Angela Merkel redet, Bericht der CDU-Vorsitzenden. Merkel erwähnt Klaus Schüler, den Organisator des Parteitages. Starker Applaus.

Merkel: "Wir haben alle Folgen der Spendenaffäre überwunden."

Der Bürgermeister von Kiew, Vitali Klitschko, kommt auf dem Parteitag an und und wird mit Beifall begrüßt.

Es folgen Grußworte des Chefs der EVP Joseph Daul. Er bedankt sich bei Merkel: "Du hast das große Erbe Helmut Kohls fortgesetzt, die Einigung Europas".

Angela Merkel eröffnet den Parteitag unter Ovationen der Delegierten. Vor einem großen Kreuz verliest Merkel die Namen verstorbener Parteimitglieder. Es folgt eine Schweigeminute.