Das Schlimmste kommt noch - Zu Merkels Verzicht auf den CDU-Bundesvorsitz (Video)

Was viele seit Langem erwartet haben, ist nun eingetreten: Angela Merkel zieht sich aus der bundesdeutschen Politik zurück. Den Vorsitz der Partei wird sie im Dezember abgeben. Doch irrt sich, wer meint, dass damit die Krise der Volkspartei CDU vorbei ist.

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War sie auch im Ausland als "Steuerfrau der MS Deutschland" geachtet, bisweilen sogar berüchtigt, so konnte sie in letzter Zeit ihre eigene Mannschaft nur mit Mühe von offener Meuterei abhalten. So hat sie sich von Helmut Kohl auch die Krankheit eingefangen, später zu gehen als notwendig - wie schon viele Politiker.

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Doch selbst wenn Merkel sich schon mit ihrem Abgang befasst haben sollte, so war es jetzt wohl wirklich klug, die schon vorhersehbaren schlechten Wahlergebnisse in Bayern und Hessen noch abzuwarten. Als "Bad Bank" der CDU sammelt nun Merkel die Wahlpleiten wie faule Kredite auf ihrem Konto, in der Hoffnung, ihren Nachfolgern bliebe das damit erspart.

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Die Partei kann nur hoffen, dass dieser Plan aufgeht. Auch wenn die Hessische CDU sich auf die Sprachregelung verständigt hatte, "die Partei sei mit einem blauen Auge davongekommen", so kann man doch nur sagen: Die Union wurde in einer Weise durchgeprügelt, dass Adenauer sie nicht wiedererkennen würde.

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