Club in Frankfurt (Oder) wird von einer Gruppe Flüchtlingen angegriffen

In Frankfurt (Oder) wird ein Club von einer Gruppe Flüchtlingen angegriffen. Schwer verletzt wird niemand, doch für die Clubbetreiber ist nichts mehr wie vorher. Der Bürgermeister der Stadt warnt davor, ein grundsätzliches Problem herbeizureden.

Der Musikclub "Frosch" in Frankfurt (Oder) ist von einer Gruppe polizeibekannter syrischer Flüchtlinge angegriffen worden. Mehrere Menschen wurden verletzt, keiner von ihnen schwer. Der Vorfall ereignete sich bereits in der Nacht zum Sonntag vergangener Woche.

Im "Frosch" wurde zu dieser Zeit eine 90er-Jahre-Party gefeiert. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft suchten zwei Syrer zunächst Streit mit Partygästen. Dann hätten sie den Club verlassen, um nach einiger Zeit mit Verstärkung zurückzukehren. Zehn Personen griffen nun mit Messern und Eisenstangen die vor dem Haus wartenden Besucher an. Laut Staatsanwaltschaft riefen sie dabei "Wir bringen euch um, wir stechen euch ab" und "Allahu akbar".

Die Angreifer zerschlugen Scheiben und warfen Steine auf das Gebäude. Besucher versuchten, sich unter geparkten Autos in Sicherheit zu bringen. Den Betreibern gelang es, den Angreifern den Zugang zu den eigentlichen Clubräumen zu versperren und so Schlimmeres zu verhindern. Bei Eintreffen der herbeigerufenen Polizei war die Gruppe der Angreifer bereits verschwunden.

Clubbetreiber Dirk Schöbe sagte gegenüber der Berliner Morgenpost:

Es waren Kriegsszenen. Wir haben 90er gefeiert - und plötzlich befanden wir uns im Kriegsgebiet, nicht mehr in unserer Heimatstadt. Es war gespenstisch, die Allahu-akbar-Rufe, die Aggressivität, die dumpfen Schläge, die Schreie von Menschen.

Die beiden Syrer, die den Streit angefangen hatten, wurden am Sonntag festgenommen, als sie auf dem Marktplatz einen der Partygäste angriffen, den sie wiedererkannt hatten. Gegen beide wird nun wegen gefährlicher gemeinschaftlicher Körperverletzung und schweren Landfriedensbruchs ermittelt. Gegen einen der beiden lag bereits ein Haftbefehl wegen schwerer Körperverletzung vor, weil er schon vor einigen Wochen einen Mann mit einem Baseballschläger angegriffen hatte.

Die Betreiber des "Frosch" wandten sich am Mittwoch mit einem langen Facebook-Post an ihre Gäste und Fans. Darin brachten sie ihre Bestürzung über den Vorfall zum Ausdruck.

Gleichzeitig entschuldigten sie sich bei der Polizei, der sie zunächst vorgeworfen hatten, zu langsam reagiert zu haben. Ihr Zeitgefühl habe sie getäuscht, auch sei es ihnen in der Aufregung erst im dritten Anlauf gelungen, den Notruf richtig abzusetzen. Die Betreiber kündigten an, die Party an diesem Wochenende zu wiederholen. Für Sicherheit sei gesorgt.

Der Frankfurter Oberbürgermeister René Wilke (Linke) warnte unterdessen davor, ein grundsätzliches Problem herbeizureden. In der Stadt lebten etwa 1.500 Geflüchtete, sagte Wilke dem RBB. Davon seien zehn bis 15 mehrfach auffällig geworden, "ein sehr geringer Anteil". Weiter sagte er:

Wir haben definitiv ein Problem mit einer bestimmten Gruppe von Geflüchteten, die gewalttätig sind. Deswegen haben wir auch ganz klargemacht, dass wir an der Stelle konsequent vorgehen - mit allen Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen.

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