ARD-"Deutschlandtrend": Geringster Rückhalt für Union und SPD seit je - Höhenflug der AfD

Der Asylstreit zwischen CDU und CSU hat die große Koalition Anfang Juli an den Abgrund gestürzt und ganz Europa in Atem gehalten. Eine neue Umfrage zeigt nun: Die Zustimmung zur AfD wächst, die Union verliert - wenn auch gering. Die SPD bleibt im Dauertief.

Asylkonflikt zwischen den Schwesterparteien CDU und CSU ist vorläufig beendet. Die Folgen des wochenlangen Streits um eine richtige Lösung für die illegale Migration werden nun sichtbar. Laut einer aktuellen Umfrage befindet sich die Union im Rekordtief, die AfD wiederum auf Rekordhoch. Die CDU/CSU ist im ARD-"Deutschlandtrend" auf 29 Prozent gesunken, die AfD auf 17 Prozent gestiegen. Das ist für die Union der tiefste Wert, der in Umfragen von Infratest dimap je für die Union gemessen wurde - und auch der höchste Wert für die AfD. Sie liegt damit nur noch einen Prozentpunkt hinter der SPD.

Die Union verliert im Vergleich zur letzten Erhebung Anfang Juli einen Prozentpunkt, die AfD gewinnt einen hinzu. Die SPD bleibt im Dauertief bei unverändert 18 Prozent. Die Grünen verbessern sich auf 15 Prozent (+1), die Linke kommt auf 9 (unverändert), die FDP auf 7 Prozent (-1).

Union und SPD kommen zusammen nur noch auf 47 Prozent

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden die Union und SPD damit zusammen nur noch 47 Prozent erzielen. Das ist der geringste Rückhalt in der Wahlbevölkerung, der für die derzeitigen Koalitionspartner bisher im "Deutschlandtrend" registriert wurde.

Schlechte Noten gibt es auch für die konkrete politische Arbeit der Regierungskoalition. Fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) sind mit der Arbeit der Bundesregierung weniger oder gar nicht zufrieden, nur 25 Prozent äußern sich positiv. Das sind zwar 4 Prozentpunkte mehr als im Vormonat, der Wert gehört aber immer noch mit zu den schlechtesten, die im "Deutschlandtrend" bisher gemessen wurden.

Horst Seehofer ist ebenfalls in einem Rekordtief

Stark zugelegt in der Wählergunst hat Außenminister Heiko Maas (SPD), der jetzt mit 48 Prozent (+8) an der Spitze der beliebten Politiker steht. Mit der Arbeit von Finanzminister Olaf Scholz (SPD) sind 46 Prozent (+2) der Bürger sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden. Auf 46 Prozent Zustimmung kommt auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die damit aber im Vergleich zum Juli zwei Prozentpunkte verliert.

Mehr zum Thema - Vom Spiegel hofiert: Ursula von der Leyen auf dem Weg ins Kanzleramt?

Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) erreicht 45 Prozent (-1) Zustimmung, Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) 39 Prozent (-1), Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) 28 Prozent (+2). Die kritischen Bewertungen überwiegen bei ihm allerdings deutlich, ebenso wie bei von der Leyen.

Mit der Arbeit von Bundesinnenminister Horst Seehofer sind unverändert nur 27 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden, der CSU-Vorsitzende verharrt damit in seinem Rekordtief. Die Arbeit von SPD-Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles beurteilen 34 Prozent (-2) positiv.

(dpa/rt deutsch)