US-Militärtransporte durch Deutschland: Schon wieder marode Lkws aus dem Verkehr gezogen

Täglich rollen Schwertransporte über deutsche Autobahnen. Oft transportiert ein solcher Konvoi Militärgerätschaften. Die gesetzlichen Auflagen dafür sind streng. Jüngst wurden wieder mehrere verkehrsunsichere Auflieger aus Polen stillgelegt.

Vor den Toren von Bremerhaven war Schluss: Drei polnische Großraum- und Schwertransporte, die auf der A27 in Richtung Cuxhaven fuhren, wurden wegen erheblicher Mängel und fehlender gültiger Transporterlaubnis aus dem Verkehr gezogen.

Beladen waren die Lastwagen mit drei sogenannten "Bridge Pontons", also mobilen Schwimmanlagen zum schnellen Brückenbau für Militärfahrzeuge. Vermutlich kamen diese von einer Militärübung in Osteuropa und sollten anschließend im Hafen von Bremerhaven wieder umgeladen werden.

Mutmaßliche Teilnehmer an "Atlantic Resolve"

Im Herbst vergangenes Jahr hatten zwei US-Transportschiffe aus Fort Riley (Kansas) in Bremerhaven festgemacht. Rund 760 Container mit militärischen Fahrzeugen und Panzern wurden danach von den Schiffen auf Lastwagen umgeladen, um in weiterer Folge nach Polen und in andere osteuropäische Länder zwecks Teilnahme an dem Manöver "Atlantic Resolve" verlegt zu werden.

Wie die Polizei Cuxhaven mitteilt, wurden die polnischen Schwertransporte bereits am vergangenen Mittwoch, dem 23. Mai, gegen 6.30 Uhr vor dem Zolltor von den Beamten aus Geestland und Bremerhaven in der Senator-Borttscheller-Straße in Bremerhaven angehalten und kontrolliert. 

Rasende Särge? "Bremswirkungen kaum oder gar nicht mehr vorhanden"

Bereits während der ersten Sichtkontrolle konnten auf diese Weise massive technische Mängel an zwei der drei Transporte festgestellt werden, sodass ein technischer Sachverständiger hinzugezogen wurde. Dieser stellte bei seiner Überprüfung fest, dass die beiden Sattelauflieger absolut verkehrsunsicher waren. Bremswirkungen an den Anhängern waren laut Polizei kaum oder gar nicht mehr vorhanden. Der Konvoi hatte den Angaben zufolge bereits eine Fahrtstrecke von fast 700 Kilometern mit jeweils neun Tonnen Ladung zurückgelegt. Wäre auf der Trasse eine Gefahrenbremsung nötig gewesen, wäre ein Unfall mit schwersten Folgen nahezu unausweichlich gewesen.

Beide Anhänger wurden umgehend aus dem Verkehr gezogen, die Kennzeichen und die Zulassungsbescheinigungen haben die Behörden einbehalten. Der Besitzer muss die Auflieger nun in einer Fachwerkstatt kostspielig reparieren lassen oder auf einem Tieflader abtransportieren. Die Beamten stellten zudem fest, dass für keines der drei Fahrzeuge eine gültige Transporterlaubnis für Großraum- und Schwertransporte vorgelegen hatte. Deswegen kommen auf Fahrzeugführer und -halter voraussichtlich auch noch Geldbußen von mehreren tausend Euro zu.

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