Nordrhein-Westfalen sucht nach 4.500 verurteilten Straftätern und 17 Terrorverdächtigen

Mindestens 4.512 Personen hätten ihre Haftstrafen in NRW antreten sollen. Doch die Personen sind flüchtig. Auch wird nach 17 Personen gefahndet, bei denen Terrorverdacht besteht. Am Mittwoch wird die Zentralstelle für Terrorismusverfolgung in NRW eröffnet.

Die Rheinische Post schreibt, dass der Zeitung ein Bericht des Justizministeriums aus NRW vorliegt. Daraus geht hervor, dass 4.512 Personen ihre Haftstrafen nicht angetreten haben, bei weiteren 81 bestand ein Untersuchungshaftbefehl.

Ein Großteil der 81 Personen mit Untersuchungshaftbefehl gelten als flüchtig. Eine Person, die in Paderborn wegen Totschlags hätte seine Haft antreten sollen, flüchtete in die Türkei und musste schließlich dort in Untersuchungshaft. 

Die Haftstrafen beginnen bei einem Jahr "ohne Ersatzfreiheitsstrafen". Das LKA recherchierte zum Fahndungsbestand und übergab dazu dem Justizministerium am 16. Mai einen Bericht. Bei 17 gesuchten Personen, so der Bericht des LKA, besteht Terrorverdacht. Ihnen wird die Zugehörigkeit zu einer terroristischen Vereinigung in Deutschland oder im Ausland vorgeworfen. 

Eine neue Behörde zur Terrorismusverfolgung "ZenTer" wird am Mittwoch in NRW eröffnet. Das Ziel der Behörde ist die "landesweite Bearbeitung von Verfahren wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung, auch im Ausland, gegen 'Gefährder' und mit sonstigem terroristischen Hintergrund, auch bei Allgemeinkriminalität".