Kreuz in jeder staatlichen Behörde: 53 Prozent der Bayern begrüßen diesen Schritt

Mit seinem Kreuz-Erlass für bayerische Behörden hat Ministerpräsident Markus Söder bundesweit Schlagzeilen gemacht und Kritik auch aus den Kirchen geerntet. Laut einer Umfrage sprach sich aber eine knappe Mehrheit der Bayern für diese Entscheidung aus.

Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage begrüßen 53 Prozent der Bayern den Kreuz-Erlass, während 42 Prozent der Befragten dagegen sind. Es handelt sich um eine repräsentative Telefonbefragung mit 1.005 Teilnehmern, die im Zeitraum vom 11. bis 16. Mai 2018 stattgefunden hat. Die Umfrage wurde vom Hamburger Umfrage-Institut GMS durchgeführt.

Auf Initiative des Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) hatte das bayerische Kabinett kürzlich beschlossen, dass im Eingangsbereich jeder Behörde des Freistaats ein Kreuz aufgehängt werden soll. Dies war zum Teil - auch in Kirchenkreisen - als Instrumentalisierung des Kreuzes für Wahlkampfzwecke kritisiert worden.

Kritik aus den Kirchen hatte Söder auch mit der Äußerung ausgelöst, das Kreuz sei "nicht ein Zeichen einer Religion", sondern ein "Bekenntnis zur Identität" und zur "kulturellen Prägung" Bayerns. Erst später hatte er noch einmal klargestellt, für ihn sei das Kreuz "in erster Linie ein religiöses Symbol", es gehöre "aber auch zu den Grundfesten des Staates".

Die Kreuz-Pflicht gilt ab dem 1. Juni. Dann sollen als Ausdruck der "geschichtlichen und kulturellen Prägung Bayerns" und als sichtbares Bekenntnis zu den Grundwerten der Rechts- und Gesellschaftsordnung im Eingangsbereich aller staatlichen Behörden in Bayern Kruzifixe hängen.

(rt deutsch/dpa)