Brandanschläge auf Moscheen und Türkisch-Deutschen Freundschaftsverein

In Deutschland hat es am Wochenende Brandanschläge auf zwei Moscheen, das Domizil eines türkisch-deutschen Freundschaftsvereins und einen türkischen Gemüseladen gegeben. Zudem wurden die Fenster einer weiteren Moschee eingeschlagen. Verletzt wurde bei allen Taten niemand. Die Ermittlungen laufen.

In der Nacht zu Sonntag wurden fast zeitgleich Brandsätze in eine Moschee in Berlin und an ein Gebäude des Vereins im nordrhein-westfälischen Meschede geworfen. In Itzehoe schlugen Unbekannte am frühen Sonntagmorgen die Fenster einer Moschee ein und legten ein Feuer in einem türkischen Gemüseladen. Ein Passant habe die acht Bewohner über dem Geschäft wachgeklingelt. Sie gelangten unverletzt ins Freie. Die Feuerwehr löschte die Flammen. Zwischen den beiden Gebäuden liegt etwa ein Kilometer, einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten schließt die Polizei nach eigenen Angaben nicht aus.

Am Freitag hatten Unbekannte Brandsätze in eine Moschee in Lauffen nahe Heilbronn in Baden-Württemberg geworfen. In diesem Fall wird wegen Verdachts des versuchten Mordes und der schweren Brandstiftung ermittelt. Der Imam, der sich in dem Gebäude befand, konnte das Feuer selbst löschen. Den Schaden schätzte die Polizei auf 5.000 Euro. In dem Gebäude sind Gemeinschafts- und Fortbildungsräume, einen Teil nutzt der Imam als Wohnung.

Nach dem Anschlag auf die Berliner Moschee teilte die Polizei mit: "Nach derzeitigen Erkenntnissen wird von einer politisch motivierten Straftat ausgegangen." Zeugen hätten an der Moschee ein Klirren gehört und drei Jugendliche gesehen, die weggelaufen seien. Eine Fensterscheibe war eingeworfen worden, der Hauptraum sei komplett ausgebrannt. Gemeindemitglieder räumten am Sonntag Trümmer fort und versuchten, durchnässte Gebetbücher und Koran-Ausgaben zu trocknen. "Ein Anschlag auf ein Gotteshaus, egal aus welchem Grund, ist nicht akzeptabel und nicht hinnehmbar", betonte die Gemeinde.

Drei Molotow-Cocktails wurden nach Polizeiangaben gegen die Fassade des türkisch-deutschen Freundschaftsvereins in Meschede geworfen. Als die Rettungskräfte eintrafen, stand noch eine Böschung in Flammen. Zum möglichen Tatmotiv machte die Polizei am Sonntag keine Angaben.

(dpa)