Von BILD veröffentlichter Mailverkehr von Juso-Chef Kühnert mit "russischem Troll" war gefälscht

Die "Bild" ist auf das Satire-Magazin Titanic reingefallen. Titanic hatte der "Bild" erfundene Mails des Juso-Chefs Kevin Kühnert über einen angeblichen Kontakt zu russischen Trolls untergejubelt. Die Zeitung veröffentlichte daraufhin die Geschichte.

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Peinlicher könnte es für das führende Boulevardblatt der Bundesrepublik nicht kommen: Seit Jahren führt die Bild-Zeitung eine Kampagne gegen russische Medien, unter anderem RT Deutsch, mit der Behauptung, diese würden Fake-News verbreiten. Jedoch veröffentlichte vor kurzem ausgerechnet die Bild-Zeitung selbst eine nachweisliche Fake-News-Story, deren Grundlagen ihr das Satiremagazin Titanic untergejubelt hatte. Titanic machte den Reinfall auf Twitter bekannt.

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Das kontroverse Boulevardmedium hatte die erfundene Geschichte sogar auf seiner Titelseite gebracht. Bild veröffentlichte in diesem Zusammenhang angebliche interne E-Mails des Juso-Chefs, denen zufolge dieser die Dienste eines russischen Internet-Trolls namens Juri zu Gunsten seiner NoGroKo-Kampagne erwog.

Eine anonyme Mail, zwei, drei Anrufe – und 'Bild' druckt alles, was ihnen in die Agenda passt", erklärteTitanic-Redakteur Moritz Hürtgen, der die Aktion leitete.

Zuvor hatte Bild-Chefredakteur Julian Reichelt den Bericht auf Twitter noch verteidigt.

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Titanic veröffentlichte die angebliche Korrespondenz zwischen Kühnert und dem erfundenen russischen Internet-Troll Juri. Darin nutzen sie als Code-Wort "Mio Mio Mate Ginger", um sich gegenseitig zu identifizieren.

Der aufgedeckte Skandal löste bei vielen Nutzern der sozialen Medien Heiterkeit aus.