Die zufriedensten Arbeitnehmer Deutschlands leben im Norden und Osten

Glücksgefühle und Zufriedenheit am Arbeitsplatz sind standortabhängig. Die Beratungsgesellschaft EY beschäftigte sich mit dem Seelenzustand von Arbeitnehmern in Deutschland. Für den Job den Wohnort wechseln wollen nur wenige Deutsche - die meisten im Osten.

Rund 1.400 Arbeitnehmer nahmen an der Untersuchung teil. Die Ergebnisse entsprachen nicht den Erwartungen, denn die Anreize für die Arbeitnehmer korrelierten nicht mit dem wirtschaftlichen Erfolg. Bayern und Baden-Württemberg erzielten keine guten Ergebnisse. Ulrike Hasbargen, Partnerin bei EY: 

Es ist auffällig, dass Zufriedenheit und Motivation nicht etwa in diesen wirtschaftsstarken Bundesländern am höchsten sind.

Diejenigen, die am ehesten bereit wären, für eine Arbeitsstelle den Wohnort zu wechseln, gaben als denkbarste Option an, in die wirtschaftlich gut dastehenden Regionen Bayern und Baden-Württemberg ziehen zu wollen. Die größte Umzugsbereitschaft, mit 45 Prozent, weisen die Berliner auf. Diese gaben jedoch in der Mehrheit von vornherein an, nicht sehr zufrieden zu sein. Nur 27 Prozent erklärten, eine innere Verbundenheit mit ihrem Arbeitgeber zu verspüren.

Während nur wenige Arbeitnehmer in ostdeutsche Bundesländer ziehen würden, zeichnen sich dort allerdings eine enge Verbundenheit mit dem Arbeitgeber und eine hohe Zufriedenheit ab. Besonders die Thüringer sind mit ihrer Arbeit zufrieden. 79 Prozent von ihnen äußerten sich in diesem Sinne, 53 Prozent bewerteten sich als motiviert. Geschlechtsspezifische Unterschiede untersuchte die Studie nicht. 

Mit dem 6. Januar tritt in Deutschland der individuelle Auskunftsanspruch des "Entgelt-Transparenzgesetzes" in Kraft, welches Arbeitnehmern in Betrieben mit 200 oder mehr Mitarbeitern das Recht gibt, eine Auskunft über das Gehalt der Kollegen einzufordern. Das Gesetz wurde mit dem Ziel erlassen, mehr Gleichheit und Gerechtigkeit in der Bezahlung von Männern und Frauen zu erzielen. Kritiker sehen hierin eine Zunahme der Bürokratie und zu viel Arbeit für die Unternehmen.