Wirtschaftsinstitute senken Frühjahrsprognose drastisch auf nur noch 0,1 Prozent

Im Herbst gingen die führenden deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute für dieses Jahr noch von einem Wachstum von 1,3 Prozent aus. Nun haben die Volkswirte ihre Prognose drastisch nach unten korrigiert. Um nur noch 0,1 Prozent soll die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wachsen.

Die führenden deutschen Wirtschaftsinstitute haben ihre Prognose für Deutschland um 1,2 Prozentpunkte nach unten korrigiert. Für dieses Jahr gehen sie nur noch von einem Wachstum von 0,1 Prozent aus. Im Herbst hatten die Institute für Deutschland noch ein Wachstum von 1,3 Prozent vorhergesagt.

Gegenwind für die deutsche Wirtschaft komme von allen Seiten, sagten die Volkswirte bei der Vorstellung der Frühjahrsprognose in Berlin. Die deutsche Wirtschaft sei "angeschlagen". 

Die Wirtschaftsaktivität liege kaum über dem Niveau von vor Corona. Das heißt konkret, Deutschland befindet sich in einer lang anhaltenden wirtschaftlichen Krise, die Produktivität tritt auf der Stelle. 

Nach deutlichen Reallohnverlusten gehen die Forschungsinstitute davon aus, dass das Niveau von 2021 erst im Jahr 2025 erreicht wird. Konkret heißt das, die Verbraucher haben ab Mitte 2025 wieder so viel Geld in der Tasche wie 2021. Von der Binnennachfrage darf man unter diesen Vorzeichen nicht allzu viel erwarten, vor allem keine positiven Impulse für die Konjunktur. 

In den einzelnen Sektoren sieht es vor allem bei der Bauwirtschaft inzwischen zappenduster aus. Positiv lässt sich einzig vermerken, dass für das laufende Jahr mit einer sich verlangsamenden Inflationsentwicklung gerechnet wird.

Das Frühjahrs- und Herbstgutachten wird vom Ifo-Institut München, vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle, vom RWI Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung Berlin sowie vom Kieler Institut für Weltwirtschaft erstellt. 

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