Selenskij-Besuch legt Berliner S-Bahn lahm

Wladimir Selenskij kommt nach Berlin. Die Freude unter den Nutzern der S-Bahn dürfte sich in engen Grenzen halten, denn das Unternehmen hat wegen des dadurch verursachten Polizeieinsatzes umfassende Einschränkungen im Verkehr angekündigt.

Der Besuch des ukrainischen Staatschefs Wladimir Selenskij in der deutschen Hauptstadt legt am Freitagmorgen den Verkehr der Berliner S-Bahn teilweise lahm. Erschwert wird die Sicherheitslage durch einen weiteren Staatsbesuch: Der israelische Präsident Izchak Herzog wird ebenfalls am Freitag im Schloss Bellevue erwartet. 

Die S-Bahn warnte am Morgen vor erheblichen Einschränkungen:

"Wegen eines Polizeieinsatzes im Raum Berlin (Staatsbesuch) kann es auf allen Linien zu Verspätungen sowie Zugausfällen kommen."

Konkret genannt wurden Störungen auf gleich acht Linien:

"Es kommt zu nachfolgenden Einschränkungen im Zugverkehr:

Bei der BVG gibt es ebenfalls Einschränkungen. Am U-Bahnhof Bundestag (U5) bleiben am Freitagmorgen alle Ausgänge mit Ausnahme des Ausgangs zur Paul-Löbe-Allee verschlossen. 

Womit im Detail die angeblich erforderlichen Einschränkungen im Nahverkehr, der von dem Gast aus Kiew mit seiner Entourage kaum benutzen werden dürfte, begründet werden, ist zur Zeit unbekannt.

Auch im Straßenverkehr führt der Staatsbesuch zu Problemen. Die Berliner Verkehrsinformationszentrale warnt vor "umfangreichen Verkehrsbeeinträchtigen im Bereich rund um das Regierungsviertel.

Angesichts seiner schwierigen Lage dürfte der Kiewer Staatschef auch in Deutschland um noch mehr finanzielle und militärische Hilfe bitten. Wie die Bundesregierung bekannt gab, werden Selenskij und der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Freitag "bilaterale Vereinbarung über Sicherheitszusagen und langfristige Unterstützung" unterzeichnen.

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