GDL kündigt dreitägigen Bahnstreik an

Die Gewerkschaft der Lokführer plant einen Warnstreik, der von Mittwochmorgen bis Freitagabend dauern soll. Die Deutsche Bahn habe den "Weihnachtsfrieden" nicht genutzt, um ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen, so die GDL.

Die Gewerkschaft der Lokomotivführer (GDL) will mit ihren angekündigten Streiks erst in der Nacht zu Mittwoch beginnen. Der Ausstand soll dann bis Freitagabend andauern. Die GDL teilte am Sonntagabend mit:

"Die GDL-Mitglieder bei der Deutschen Bahn AG, Transdev und City Bahn Chemnitz werden aufgerufen, vom 10. Januar um 2 Uhr, bis zum 12. Januar um 18 Uhr ihre Arbeit niederzulegen."

Die Arbeitsniederlegung bei DB Cargo beginne hingegen bereits am 9. Januar um 18 Uhr. Der Bahnkonzern habe den "Weihnachtsfrieden"nicht genutzt, um mit einem verhandlungsfähigen Angebot Arbeitskampfmaßnahmen entgegenzuwirken, hieß es.

Die Deutsche Bahn hatte am Freitag ein neues Angebot vorgelegt und erklärt, damit Streiks verhindern zu wollen. Dabei griff sie erstmals eine von der GDL geforderte Arbeitszeitreduzierung auf. Von dem ebenfalls geforderten vollen Lohnausgleich will der Konzern aber weiterhin nichts wissen.

Eine der zentralen Forderungen der GDL ist eine Absenkung der Arbeitszeit für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Wochenstunden ohne Lohneinbußen. Mit zwei kleineren Bahnunternehmen, Netinera und Go Ahead, hat die GDL eine solche Vereinbarung bereits getroffen. Laut Gewerkschafts-Chef Claus Weselsky sollen diese Ergebnisse als Muster in der gesamten Branche durchgesetzt werden.

Im laufenden Tarifstreit hatte sich die GDL bei ihren Mitgliedern bereits vor Weihnachten grünes Licht für unbefristete Streiks geholt. GDL-Chef Claus Weselsky hatte angekündigt, Reisende müssten ab dem 8. Januar mit längeren Arbeitskämpfen rechnen. Der Deutsche Beamtenbund hatte jedoch jüngst erklärt, mit Rücksicht auf eine wichtige Tagung des Verbands, in dem auch die GDL Mitglied ist, werde Montag und Dienstag wohl nicht gestreikt.

Mehr zum Thema - "Maximal fünf Tage"? GDL-Chef Claus Weselsky plant keinen unbefristeten Bahnstreik