Wie Peter Oppenheimer, Wirtschaftsexperte bei Goldman Sachs, am Dienstag gegenüber CNBC mitteilte, kämpfe Deutschland weiterhin mit den Herausforderungen im verarbeitenden Gewerbe, da das Land unter den gestiegenen Energiekosten leide. Die größte Volkswirtschaft der EU ist im ersten Quartal des Jahres offiziell in eine technische Rezession gerutscht, nachdem das BIP-Wachstum von null auf minus 0,3 Prozent korrigiert worden war. Die Bundesbank teilte am Montag mit, dass die Wirtschaft in diesem Quartal wahrscheinlich weiter schrumpfen wird, da der private Konsum und die Industrie immer schwächer werden.
"Das Dilemma, in dem sich die Wirtschaft derzeit befindet, ist wirklich auf eine ganze Reihe von Faktoren zurückzuführen", sagte Oppenheimer, der Chefstratege für globale Aktien und Leiter des Makro-Research EMEA bei Goldman Sachs.
"Es ist … keine tiefe Rezession, aber sie ist offensichtlich stärker von offensichtlichen Gegenwinden betroffen", fügte er hinzu. Gleichzeitig wies Oppenheimer auf einige positive Faktoren für Deutschland hin: "Der Aktienmarkt hat sich recht gut gehalten, und es gibt meiner Meinung nach einige Lichtblicke in Bezug auf die wirtschaftliche Aktivität." Er hob auch "Chancen" für Deutschlands kleine und mittelgroße Unternehmen hervor, die als Mittelstand bekannt sind.
"Kurzfristig könnte es zu einer Erholung des DAX und einem breiteren Spektrum von China-bezogenen Anlagen kommen", so Goldman Sachs in einer separaten Mitteilung. Die Bank warnte jedoch, dass der chinesische Handel möglicherweise nicht so stark wie erwartet ansteigen wird. Zunehmende geopolitische Spannungen oder Einschränkungen im globalen Handel würden die Erholung der deutschen Wirtschaft allerdings wieder behindern, heißt es in der von CNBC zitierten Mitteilung.
Mehr zum Thema - Opposition greift Wirtschaftspolitik der Bundesregierung an – Habeck gibt Putin die Schuld an Krise