Lebenserwartung in Deutschland geht zurück

Die Lebenserwartung in Deutschland sinkt auch nach dem Ende der COVID-19-Pandemie weiter. Diese Entwicklung scheint sich zu verstetigen. Der Rückgang des Wohlstands in Deutschland lässt einen weiteren Rückgang der Lebenserwartung immer wahrscheinlicher werden.

Die Lebenserwartung der Deutschen sinkt, teilt das Statistische Bundesamt in einer Pressemitteilung mit. Gegenüber 2019, dem Jahr vor der COVID-19-Pandemie ist die durchschnittliche Lebenserwartung deutlich gesunken. Männer hatten im Jahr 2022 bei der Geburt eine Lebenserwartung von 78,2 und Frauen von 82,9 Jahren. Im Vergleich zum Vorpandemiejahr 2019 lag die durchschnittliche Lebenserwartung damit um 0,6 Jahre niedriger. Im Vergleich zum Jahr 2021 ist die Lebenserwartung bei Frauen um 0,2 Jahre zurückgegangen, bei den Männern blieb sie unverändert. 

Allerdings gibt es regionale Unterschiede. In Ostdeutschland ist die Lebenserwartung gestiegen. Sie war allerdings in den Jahren davor relativ stark zurückgegangen. Trotz des Anstiegs liegt die durchschnittliche Lebenserwartung in Ostdeutschland etwas niedriger als in Westdeutschland. Dort ist sie zwar weiter zurückgegangen, liegt aber dennoch etwas über der ostdeutschen. 

Die Lebenserwartung hängt von zahlreichen Faktoren ab. So schreibt das Demografie-Portal der Bundesregierung: 

"Die tendenzielle Zunahme der Lebenserwartung hängt wesentlich mit dem Fortschritt in der medizinischen Versorgung, Hygiene, Ernährung und Wohnsituation sowie den verbesserten Arbeitsbedingungen und dem gestiegenen materiellen Wohlstand zusammen."

Entsprechend ist mit einem weiteren Rückgang der Lebenserwartung zu rechnen, wenn es in diesen Feldern zu Rückschritten kommt. In den Bereichen medizinische Versorgung, Wohnsituation und materieller Wohlstand ist in Deutschland in den nächsten Jahren mit einer Verschlechterung der Situation zu rechnen. Dies legt nahe, dass es auch hinsichtlich des Rückgangs der Lebenserwartung in Deutschland zu einer Verstetigung kommt. 

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