Bayern: Selbstmordgefährdeter wird von Polizei erschossen

Ein 35-Jähriger wurde bei einem Polizeieinsatz in Ingolstadt getötet. Der Mann hatte den Beamten zuvor in einem längeren Vermittlungsversuch mitgeteilt, dass er sich umbringen will.

Die beteiligten Beamten wurden am Morgen des 5. Juni von ihrer Einsatzzentrale darüber informiert, dass sich eine Person im Osten der oberbayerischen Kreisstadt in einer psychischen Ausnahmesituation befinden soll. Die Polizisten entdeckten den Mann, woraufhin über Stunden "intensive Verhandlungen durchgeführt wurden, an denen auch die speziell ausgebildeten Verhandlungsspezialisten der Polizei sowie weitere Spezialkräfte beteiligt waren", so Lokalmedien berichtend.

Im Bereich einer Unterführungsbrücke soll dabei der 35-Jährige angekündigt haben, sich umbringen zu wollen. Die polizeiliche Verhandlungsgruppe versuchte ihn zur Aufgabe zu überreden. Ein Festnahmeversuch scheiterte laut dem Sender BR24 am Widerstand des 35-Jährigen. "Das eingesetzte Pfefferspray zeigte laut Polizei keine Wirkung". Weiter heißt es zum Ablauf der tödlichen Eskalation:

"Am Nachmittag sei der Mann dann unvermittelt aus einem Gebüsch gesprungen, in dem er sich versteckt hatte und wollte einen SEK Beamten angreifen. In dieser Situation kam es zum polizeilichen Schusswaffengebrauch."

Ob das Opfer dabei bewaffnet war, ist nicht bekannt. Der Angeschossene verstarb trotz sofortiger medizinischer Versorgung kurze Zeit später im Krankenhaus aufgrund seiner schweren Verletzungen.

Die Klärung des Tathergangs sowie die genauen Umstände der Schussabgabe werden nun durch das Bayerische Landeskriminalamt unter Leitung der Staatsanwaltschaft ermittelt, so Informationen des Presseberichts des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord.

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