Weihnachtsbotschaft der EKD-Ratsvorsitzenden: Waffen an die Ukraine richtige Entscheidung

Ausgerechnet an Heiligabend hat sich die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus in einem Spagat zwischen der Friedensbotschaft und der Rechtfertigung von Waffenlieferungen an die Ukraine versucht. Obwohl sieben Jahre lang blind und taub für die Opfer ukrainischer Kriegsverbrechen, spricht sie sich nun gegen das Wegsehen aus.

Die Ukraine mit Waffen zu unterstützen, bleibt nach den Worten der Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, "weiterhin richtig". Das Gebot "Du sollst nicht töten" bedeute auch, man dürfe nicht zusehen, wie "unschuldige und wehrlose Menschen mitten in Europa getötet werden", sagte die Bischöfin am Samstag in der Sendung Morgenecho auf WDR 5. Auch Deutschland müsse der Ukraine daher helfen, sich mit Waffen in dem "menschenverachtenden Krieg" zu schützen.

Zugleich ist für Kurschus aber auch gewiss: "Keine Waffe wird den Frieden schaffen." Gesprächskanäle dürften nicht zugeschüttet werden. Es gebe Gespräche auf mehreren Ebenen, auch unter "Menschen mit kirchlichen Bezügen". Die Weihnachtsbotschaft vom Frieden sei selten so nötig gewesen wie zum Ende dieses Jahres. Kurschus mahnte, inmitten von Krieg und "Durcheinander" dürfe man sich "nicht abfinden mit den Realitäten" und müsse sich bemühen, "zum Frieden beizutragen". Kein einziger verzweifelter, kranker oder geflüchteter Mensch dürfe dieser Gesellschaft gleichgültig sein.

Auf die Frage, warum die EKD zwischen 2014 und 2021 sieben Jahre lang zum ukrainischen Beschuss der Städte im Donbass geschwiegen, sieben Jahre lang zugesehen hat, wie mitten in Europa unschuldige und wehrlose Menschen umgebracht wurden und von der deutschen Politik nicht gefordert hat, ihren enormen Einfluss auf die Machthaber in Kiew im Interesse einer gerechten Konfliktlösung auszuüben, ging die Ratsvorsitzende nicht ein.

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