Nordrhein-Westfalen: Klima-"Aktivisten" missbrauchen Notruf

In Nordrhein-Westfalen haben Klimaschutzaktivisten die Polizei wegen mehrerer vermeintlicher Notfälle, die sich später als Fehlalarm entpuppten, die Polizei alarmiert. Die Polizei wies darauf hin, dass ein Missbrauch des Notrufs strafbar ist. Der Staatsschutz ermittelt.

Nach Angaben der Polizei in Essen haben mehrere mutmaßliche Klima-"Aktivisten" über die Notruf-App Nora mehrere vermeintlich dringende Einsatze von Feuerwehr und Polizei im Stadtgebiet ausgelöst. In einer Mitteilung vom Mittwoch hieß es, dass sich in Nachhinein eine Gruppe von selbst ernannten Klimaschützern zum Missbrauch der App bekannt habe.

Am Dienstag gegen 20:00 Uhr sind Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei zu einem Wohnhaus im Stadtteil Frintrop ausgerückt, weil über die Notruf-App ein Gasaustritt und eine blutüberströmte Person gemeldet worden waren. Vor Ort trafen die Beamten jedoch keinen Verletzten an, auch ein Gasaustritt konnte nicht festgestellt werden. Später habe ein Unbekannter über die Chatfunktion der App eine Nachricht an die Leitstellen geschrieben (Rechtschreibung wie im Original):

"Ihr dachtet es wäre ein Notfall, doch der wahre Notfall – die drohende Klimakatastrophe –, durch die Millionen von Menschen sterben werden, wird von unseren Politikern konsequent ignoriert. Wir werden diese Form des Protests fortsetzen, bis unsere Bundesregierung effektive Gesetze erlässt, um die Klimakatastrophe zu verhindern."

Im Laufe des Abends wurden in Essen zahlreiche weitere Notrufe abgesetzt, die sich später als Fehlalarme entpuppten, wie beispielsweise ein vermeintlicher Einbruch mit bewaffneten Tätern und ein weiterer Gasaustritt. Durch den Fehlalarm seien zahlreiche Rettungskräfte entsandt worden, die in dieser Zeit nicht für andere Einsätze zur Verfügung gestanden hätten.

Die Polizei wies darauf hin, dass eine missbräuchliche Nutzung der Notruf-App Nora wie die der Notruf-Nummern 110 und 112 strafbar sei. Der Staatsschutz habe die Ermittlungen aufgenommen. Nach ersten Erkenntnissen komme eine Gruppe von "selbst ernannten Umweltaktivisten aus Süddeutschland" in Betracht.

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