Bei Lieferengpässen von Medikamenten: Apotheker suchen alternative Präparate

Der Präsident der Apothekerkammer von Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch, berichtet über zunehmende Lieferengpässe bei Medikamenten. Mit großem unbezahltem Mehraufwand würden Apotheker alternative Präparate für die Patienten suchen.

Ob Fieberpräparate, Antibiotika oder Arzneimittel für Kinder – von Lieferengpässen betroffen seien viele Medikamente, so der Präsident der Apothekerkammer von Sachsen-Anhalt, Dr. Jens-Andreas Münch im MDR-Interview am Dienstag. Beim Bestellen gäbe es Probleme in allen Sparten. Beispielsweise seien aktuell viele Antibiotika nicht lieferbar. Und selbst bei angezeigten Verfügbarkeiten, könne das Präparat eine Minute später, zum Bestellzeitpunkt, schon wieder nicht mehr verfügbar sein.

Man versuche, "die Probleme für die Patienten so wenig spürbar wie nur irgend möglich zu gestalten", erklärte Münch bei dem Interview in seiner Apotheke in Magdeburg.

Ständig suchen Apotheker nach Alternativen für schwer lieferbare Präparate. Gegebenenfalls halte man dazu auch mit dem Arzt Rücksprache. Dabei solle eine möglichst schnelle Lösung gefunden werden.

Laut dem Präsidenten der Ärztekammer würde der erhebliche Mehraufwand bei der Suche nach einem passenden Ersatzmedikament den Apothekern nicht vergütet werden. Es drohten sogar Kostenabsagen seitens der Krankenkassen, sollten die Apotheker bei den Abrechnungen Fehler machen.

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