"Schütze Dich" – Eine Bürgerinitiative tritt der BMG-Impfkampagne argumentativ und kreativ entgegen

Der Kampagnentitel der Initiative "IDA" ist an die offizielle Namensgebung "Ich schütze mich" der aktuellen Impfkampagne des Bundesministeriums für Gesundheit angelehnt. Sie kostete wesentlich weniger und persifliert gekonnt die nur bedingt sinnbringenden Inhalte der Regierungsvideos. Eine Petition bittet zudem Minister Lauterbach zur Kasse.

Eine Analyse von Bernhard Loyen

Die Initiative für Demokratie und Aufklärung (IDA) kritisiert laut Eigenauskunft "die gegenwärtige Corona-Maßnahmenpolitik der Regierung und engagiert sich für Meinungsfreiheit und offenen Dialog als Basis für einen echten demokratischen Prozess". Die Initiatoren legen besonderen Wert darauf, dass sie sich inhaltlich in ihren Aktivitäten eindeutig "gegen Diffamierung und Ausgrenzung" wenden und sich "für Respekt und Selbstbestimmung" nachdrücklich einsetzen.

Am 14. Oktober präsentierte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf einer Pressekonferenz in Berlin die aktuelle Kampagne des BMG zum Thema Corona-Schutz. Sie trägt den Titel "Ich schütze mich". Die dazugehörigen 84 Videos wie auch Plakatierungen im Stadtbild werden aufgrund der inhaltlich sehr dünnen Argumentationslinie pro Impfung kontrovers wahrgenommen und diskutiert. Zu Diskussionen führt auch die Tatsache einer erneut ungefragten und vermeintlich notwendigen Steuerzahler-Beteiligung in Millionenhöhe. Dazu schreibt die IDA im Rahmen einer bereits gestarteten Petition:

"Sehr geehrter Herr Lauterbach, vielen Dank für Ihre humorvolle Videoaktion, in der uns Bäcker, Lehrer, Ärzte und viele andere Menschen erklären, sie müssten ihren Impfstatus aktuell halten, damit sie ihren Beruf weiter ausüben oder ein sinnvolles Leben führen können. Wir haben herzlich gelacht.

Leider müssen wir dem repräsentativen Charakter ihrer 84 Portraits eine deutliche Schieflage attestieren. Ihr Anspruch ist es, 84 Menschen zu porträtieren, die sich impfen lassen und dadurch zum Vorbild für 84 Millionen Bundesbürger werden. Das Problem bei diesem Ansatz liegt darin, dass lediglich 76,3 Prozent  der deutschen Bevölkerung grundimmunisiert sind, während 23,7 Prozent, also ca. 20 Millionen Menschen (inklusive Kinder), sich bisher gar nicht haben spritzen lassen."

Die Initiative errechnete dadurch in Bezug auf die bekannten Kosten von 32,7 Millionen Euro für die BMG-Videokampagne eine Gegenrechnung in Höhe von 7,78 Millionen Euro für die Eigenproduktion von 20 Videos stellvertretend für die ungeimpften Bürger im Land. "Ungefragt" in Auftrag genommen und umgesetzt durch die IDA. Der Betrag möge bitte im Rahmen der dazugehörigen Petition "bis zum 13.12.2022 auf das Konto der Initiative" überwiesen werden. Eine kreative und mehr als gelungene Aktion, um den Schwächen und Irritationen zurückliegender und laufender Kampagnen- und Maßnahmenaktivitäten eines verantwortlichen Ministers provokativ entgegenzutreten.

Die IDA-Videos sind mit sehr einfachen Mitteln produziert. Die Aussagen der beteiligten Protagonisten ähnlich "simpel", also inhaltlich beliebig in ihrer Wirkung und Aussagekraft wie die der Millionenkampagne des BMG. Es folgen vier Beispiele in der Gegenüberstellung der Beiträge des BMG und der IDA. Zitiert werden die gesprochenen Texte der Videoinhalte.

Rentnerin Monika und Rentner Hans-Peter

Gastronom Toddy und Autohändler Ahmed 

Floristin Barbara und Hobbygärtnerin Felicitas

Bestatter Hans-Peter und Bestatter Thomas

Anmaßende oder provokative Beiträge? Von wessen Seite, lautet die Eröffnungsfrage der möglichen Diskussion? Annähernd fahrlässig in der Aussage oder kreativ in der Argumentation? Aber von welchem Auftraggeber, dem BMG mit Millionenbudget oder der privaten Initiative mit Augenzwinkern, bei aller angebrachten Ernsthaftigkeit bezüglich real existierender Unsicherheiten und Nebenwirkungen der neuartigen mRNA-Wirkstoffe?

Zusammenfassend eine mehr als gelungene Aktion von kritischen Mitmenschen, die ihren Fokus an die genau richtige Stelle projizieren, in Form von solchen Videoantworten, gerichtet an die verordnende und einfordernde Politik.

Damit, bzw. darüber die dringend benötigte breite Akzeptanz in der Bevölkerung erwirkt – bei Politikern, den Medien und einem Großteil der Mitbürger. Dahingehend, dass eine nicht zu unterschätzende Zahl von Menschen in diesem Land sehr wohl argumentativ stichhaltig ihre Bedenken, ihre Sorgen, wie auch eine mögliche Ablehnung gegenüber einer Impfung zum Thema Corona vortragen können. 

Im Kreis der Familie, im beruflichen Umfeld, bei der Diskussion im Supermarkt, der U-Bahn oder im Anschluss an kulturelle Veranstaltungen ohne belastende 2/3-G-Regelungen.

Erinnert sei an die hysterischen, wertenden und ausgrenzenden Reaktionen im Jahr 2021 auf die Videoreihen #allesaufdentisch und #allesdichtmachen. Diese Gesellschaft kann und muss in der gegenwärtigen Zeit auch über solche Aktionen nun endlich in den dringend benötigten breiten effektiven und unhysterischen Dialog treten (können). Chapeau.

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