Abschlag verzwölffacht: Paar aus Sachsen soll über 2.000 Euro monatlich für Gas zahlen

Die anti-russischen Sanktionen wirken: vor allem bei Gaskunden in Deutschland. Nicht schlecht staunte ein Ehepaar aus dem Erzgebirge, das anstatt monatlich 181 Euro ab November 2.266 Euro an ihren Gasversorger Mitgas bezahlen soll.

Wie der MDR berichtet, muss ein Ehepaar aus dem sächsischen Annaberg-Buchholz demnächst für ihre Gasversorgung tief in die Tasche greifen. Für das Rentner-Ehepaar soll demnach der monatliche Abschlag von 181 Euro ab November auf 2.266 Euro steigen. Den Brief des Gasversorgers Mitgas kommentierte die Ehefrau mit den Worten:

"Ich habe den Brief ein paar Mal lesen müssen, um das überhaupt zu begreifen, muss ich ehrlich sagen. [...] Ich habe das für den Moment auch nicht wahrhaben wollen."

Bundesweit bekommen derzeit viele Kunden solche Schreiben. Lorenz Bücklein, Energiereferent von der Verbraucherzentrale Sachsen, empfiehlt:

"Man kann, wenn es zu Preissteigerungen in einer Sondervertragskonstellation kommt, von einem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen [...] Im Normalfall muss ich da in den ersten Wochen, nachdem das Schreiben mir zugegangen ist, sofort aktiv werden und schauen, ob es eine Möglichkeit gibt, zu einem anderen Anbieter, der möglicherweise einen besseren Tarif anbietet, zu wechseln."

Viele Versorger nehmen jedoch aufgrund der unsicheren politischen Lage und der Situation am Gasmarkt keine neuen Kunden mehr auf. Daher verlangt nicht nur das Paar aus dem Erzgebirge eine Deckelung des Gaspreises, wie sie es bereits in zahlreichen anderen europäischen Ländern gibt. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck lehnt jedoch eine solche Deckelung vehement ab.

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