Kretschmer sieht Zusammenarbeit mit den Grünen skeptisch

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer hat sich grundsätzlich skeptisch gegen eine Zusammenarbeit mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen geäußert. Man sehe "wunderbar gestylte Fotos und perfekte mediale Inszenierungen", doch man solle sich davon nicht täuschen lassen.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hat sich grundsätzlich skeptisch gegenüber einer möglichen Zusammenarbeit mit der Partei Bündnis 90/Die Grünen geäußert. Am Montag sagte er bei einem Treffen der CDU-Spitze nach den gewonnenen Wahlen in Nordrhein-Westfalen:

"Wir sehen wunderbar gestylte Fotos und perfekte mediale Inszenierungen. Und mein Gefühl ist: Wir sollten uns nicht davon täuschen lassen."

Kretschmer erklärte mit Blick auf eine rechnerisch denkbare schwarz-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen, Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) werde die Regierungsbildung sicherlich so angehen, wie es für das Bundesland richtig sei.

Nach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis hatte die CDU am Sonntag 35,7 Prozent der abgegebenen Stimmen in Nordrhein-Westfalen geholt, Bündnis 90/Die Grünen kamen auf 18,2 Prozent. Schwarz-Grün gilt damit als durchaus mögliche Regierungskoalition, Wüst kündigte an, auch mit anderen demokratischen Parteien Gespräche führen zu wollen.

Kretschmer warf den Grünen auch vor, etwa in der Energiepolitik völlig falsche Prioritäten gesetzt zu haben:

"Da ist nichts mehr von Zeitenwende und von Einsicht in Notwendigkeiten zu sehen. Sondern da wird ein grünes ideologisches Programm aus Jahrzehnten jetzt versucht abzuarbeiten."

Daher müsse nun offen benannt werden, "was hier wirklich Sache" sei und wo hier Show dabei ist.

Erstaunlich an dem nun von Kretschmer geäußerten Skeptizismus gegenüber den Grünen ist allerdings, dass er in Sachsen ja selbst in einer sogenannten "Kenia"-Koalition aus CDU, SPD zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen regiert.

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