Landtagswahlen in Schleswig-Holstein: CDU kommt auf 43 Prozent, SPD stürzt ab

Die CDU ist bei den Wahlen in Schleswig-Holstein als Siegerin hervorgegangen. Bei den Umfragen im Vorfeld des Wahlganges galt sie als Favoritin.

Hochrechnungen zufolge liegt die CDU bei den Wahlen in Schleswig-Holstein mit rund 43 Prozent vorne. Auf den zweiten Platz kommen die Grünen mit etwa 17 Prozent. Die drittstärkste politische Kraft ist demnach die SPD mit 15,5 Prozent. Die Hochrechnung erstellte Infratest dimap im Auftrag von ARD und ZDF.

Die SPD erlebt somit einen historischen Absturz von 11,8 Prozentpunkten gegenüber ihrem letzten Ergebnis. Die Christdemokraten konnten dagegen ihr Ergebnis um fast dieselbe Prozentpunktezahl – plus elf – verbessern. Somit fallen die Sozialdemokraten sogar hinter die Grünen, die ihr bisher bestes Ergebnis in Schleswig-Holstein einfahren können.

Die Liberalen haben mit minus 4,5 Prozent ebenfalls deutliche Verluste erlitten. Sie kommen auf rund sieben Prozent und sichern somit weiterhin ihre Präsenz im Landtag. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) kann mit sechs Prozent, bei einem Zugewinn von 2,7 Prozentpunkten gegenüber der letzten Wahl, seine politische Kraft im Landtag ausbauen.

Für die AfD könnte es dagegen mit 4,9 Prozent knapp werden. Es wäre das erste Mal, dass die Partei den Wiedereinzug in ein Landesparlament verfehlt. Die Linke schaffte es erneut nicht, die Fünf-Prozent-Hürde zu überwinden.

Der regierende Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther (CDU), nannte das Ergebnis seiner Partei einen Vertrauensbeweis für die Regierungsarbeit der letzten Jahre. Er sagte auf der Wahlveranstaltung der CDU:

"Das ist natürlich wirklich ein enormer Vertrauensbeweis, eine enorme Unterstützung natürlich auch, auch für mich persönlich."

Lars Harms, der die Kandidatenliste des SSW anführte, erklärte, dass seine Partei einen "guten Draht zu allen demokratischen Parteien" habe und zu einer Koalition bereit sei. Das Wahlergebnis des SSW bezeichnete er als "absolut hammerhaft".

Wahlberechtigt waren 2,3 Millionen Bundesbürger im nördlichen Bundesland. Bis 17 Uhr beteiligten sich mit 54,7 Prozent der Wahlberechtigten fast genauso viele wie bei den letzten Wahlen vor fünf Jahren, wo sie bei 54,9 Prozent lag. Angetreten waren insgesamt 16 Parteien.

Im Vorfeld der Wahlen galt die CDU des regierenden Ministerpräsidenten Daniel Günther als Favoritin. Umfragen zufolge gilt er als beliebtester Regierungschef unter den 16 Bundesländern. Bisher regierte Schleswig-Holstein eine Koalition aus CDU, Grünen und FDP. Die Zustimmungswerte der Koalition waren hoch.

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