"Sehr unglückliche Figur" – CDU/CSU fordern Entlassung von Verteidigungsministerin Lambrecht

Aus den Reihen der Oppositionsparteien CDU und CSU werden zunehmend Forderungen nach der Entlassung der Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht laut. Hintergrund ist ihre Zurückhaltung bei der Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine.

Nach CSU-Chef Markus Söder fordert nun auch die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Andrea Lindholz den Rücktritt der Bundesministerin der Verteidigung Christine Lambrecht (SPD).

"Frau Lambrecht macht eine sehr unglückliche Figur, und sie schadet auch unserem Ansehen. Beim Thema Waffenlieferungen agiert sie mehr als unglücklich. Insofern kann ich seine Forderung nachvollziehen, ja",

sagte Lindholz im ntv-Frühstart. Auch die Bundesministerin des Inneren und für Heimat Nancy Faeser erhält von Lindholz keine guten Noten:

"Sie agiert in der Flüchtlingspolitik zu spät an vielen Stellen. Aber hier gibt es keinen Grund, ihren Rücktritt zu fordern."

Zuvor hatte der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Montag die Entlassung von Lambrecht gefordert. Nach einer Videokonferenz des CSU-Parteivorstandes sagte Söder, die Verteidigungsministerin sei "komplett überfordert". Mit Blick auf die Lieferungen deutscher Waffen an die Ukraine sprach er von einer "Blamage" und forderte die Bundesregierung auf, dringend mehr zu liefern. In der Schaltkonferenz hatte Söder laut Teilnehmern geäußert, Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse "eigentlich eine Kabinettsrochade" machen, um dabei Lambrecht auszutauschen. 

Hintergrund für die neue Schärfe der Kritik an Lambrecht ist deren Ablehnung der Lieferung von Schützenpanzern aus Deutschland an die Ukraine. Nach einem Bericht der Welt hatte Lambrecht die Anfrage aus Kiew "abschlägig beschieden", da alle eigenen Schützenpanzer in NATO-Verpflichtungen eingebunden seien. 

Söder fordert dagegen eine Ausweitung deutscher Waffenlieferungen an die Ukraine.

Vom Bundeskanzleramt sowie dem Verteidigungsministerium liegen bislang keine Stellungnahmen zu den Rücktritts- und Entlassungsforderungen vor.

Mehr zum Thema - Rüstungskonzern Rheinmetall bietet Bundesregierung Milliardendeal an

RT DE / dpa