Habeck erntet in sozialen Medien Kritik für Katar-Besuch

Der Besuch von Wirtschaftsminister Robert Habeck in Katar, um über Gaslieferungen nach Deutschland zu verhandeln, sorgt in den sozialen Netzwerken für Kritik und Spott. So wird kritisiert, da es einst die Grünen waren, die Menschenrechtsverletzungen in Katar monierten.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) befindet sich momentan zu Besuch in Katar, um dort über Gaslieferungen an Deutschland zu verhandeln. Hintergrund dessen ist, dass Deutschlands aufgrund des Kriegs in der Ukraine kein Gas mehr aus Russland importieren will und nach Ersatzlieferanten sucht. Habeck zeigte sich mit den ersten Verhandlungen zufrieden, doch zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien kritisierten Habeck, da es seine eigene Partei gewesen war, die in der Vergangenheit die Missachtung von demokratischen Werten und Menschenrechten kritisiert hatte. So wird Habeck auf Twitter unter anderem an die Worte seines Parteikollegen Cem Özdemir erinnert, der einst gesagt hatte:

"Wir Grünen unterscheiden nicht zwischen guten und schlechten Diktatoren, wie es uns gerade gefällt. Das muss die Linkspartei begreifen."

Zahlreiche Nutzer, darunter auch der Linken-Politiker Martin Schirdewan, warfen Habeck vor, einen Bückling vor seinen "neuen Freunden aus Katar" zu machen:

Der Account von GreenWatch merkte ironischerweise an:

"Endlich ist sie auf Bildern eingefangen: Wertorientierte, progressive und feministische Außenpolitik von Grünen."

Andere Nutzer merkten an, dass die Fußball-WM nun ungestört in Katar stattfinden könne:

Doch nicht nur Habeck, auch SPD-Politiker Sigmar Gabriel erntete Kritik, als dieser auf Twitter schrieb:

"Am dümmsten war der Vergleich mit Russland. Qatar bedroht niemanden, finanziert keine Terrororganisationen, sondern beherbergt auf Wunsch der USA (!) die Hamas und die Taliban, um in Doha mit ihnen verhandeln zu können. Qatar ist schlicht ein verlässlicher Partner des Westens."

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