Bei einer Online-Pressekonferenz am Sonntag kündigte die Sprecherin der Gruppe "Aufstand der letzten Generation", Carla Hinrichs, an, dass die Klima-Aktivisten ihren Protest verschärfen und ausweiten wollen. Nach Blockaden auf Autobahnen wolle die Initiative nun auch Häfen und Flughäfen blockieren, falls von der Bundesregierung keine konkreten Zusagen zur Umsetzung eines Lebensmittel-Rettungsgesetzes kommen sollten. Als Frist hätten die Aktivisten laut eigener Aussage in einem Brief an die Regierung Sonntagabend gesetzt.
Hinrichs betonte dabei, dass man sich "wünschte, so ein Schritt wäre nicht nötig". Aber, wenn kein konkretes Datum genannt werde, bis wann in den Bundestag ein "Essen-Retten-Gesetz" eingebracht wird, sehe man sich gezwungen, mit "zivilem Widerstand für das Überleben aller einzustehen".
Am Montagmorgen kam es dann auch zu einer Aktion der Gruppe. Eine Reaktion der Bundesregierung auf ihr Ultimatum sei demnach ausgeblieben.
Die Klima-Aktivisten besetzten die Köhlbrandbrücke in Hamburg, um so den Warenverkehr über den Hamburger Hafen zu stören. Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb die Initiative dazu:
"Hamburg ist Schauplatz der Zerstörung. Sein Hafen zeigt das todbringende industrielle Weiter-so, während die Auswirkungen der Klimakrise hier bald nicht mehr zu übersehen sein werden."
Weiter heißt es seitens der Gruppe, dass "die massiven Störungen im Hafen nichts im Vergleich zu Störungen durch Fluten, Dürren, Essensknappheit" seien. "Es ist unsere Pflicht, gegen eine todbringende Politik Widerstand zu leisten."
Neben der Aktion in Hamburg war die Gruppe am Montag auch in Baden-Württemberg aktiv. Um 8 Uhr hatten die Aktivisten in Freiburg eine Schnellstraße blockiert.
Die Gruppe fordert von der Bundesregierung ein "Essen-Retten-Gesetz" und eine Agrarwende, um Klimagase aus der Landwirtschaft zu mindern. Sie kritisiert, dass es dafür noch keinen konkreten Fahrplan gibt. Bei ihrem Vorschlag bezieht sich die Initiative auf Frankreich, wo es ein solches Gesetz bereits gibt. Das Wegschmeißen von Lebensmitteln soll damit verbindlich verhindert und das sogenannte Containern erlaubt werden.
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