Hamburg führt 2G+ ein

Die rot-grün regierte Hansestadt gibt den Vorreiter für weitere Verschärfungen der Corona-Maßnahmen, die vermutlich am kommenden Freitag beschlossen werden. An die Stelle von 2G tritt jetzt, mit Ausnahme des Einzelhandels, 2G+.

Für Gastronomie, Kultur und Sport in Innenräumen gilt ab kommenden Montag in Hamburg die Regel 2G+. Das bedeutet, nur Geimpfte und Genesene dürfen Gaststätten und Kulturveranstaltungen aufsuchen, benötigen aber zusätzlich noch einen aktuellen Negativtest. "Auch geimpfte Personen können sich leicht mit der Omikron-Variante des Coronavirus infizieren," erklärte dazu der Sprecher des Senats, Marcel Schweitzer.

Ausgenommen sind nur Geimpfte mit einer zusätzlichen Auffrischung. Eine Ausnahme, die das Bundesland Nordrhein-Westfalen jüngst erst abgelehnt hat.

Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen in Innenräumen wird auf 200 abgesenkt, im Freien auf 1.000. Begründet wird dies mit der Inzidenz, die im Verlauf der letzten Woche von 329,8 auf 440,3 gestiegen ist, also auf nicht ganz 4,5 positiver Tests auf 1.000 Einwohner. Noch ist nicht belegt, ob die Zunahme auf die Omikron-Variante zurückzuführen ist, da der Nachweis zwei Wochen dauert.

Von der Linken und der FDP in der Hamburger Bürgerschaft wurde kritisiert, dass für die Umsetzung dieser Regelung gar nicht genug Testmöglichkeiten zur Verfügung ständen. Die AfD wies auf die wirtschaftlichen Folgen hin.

Auf die betroffenen Branchen dürfte sich diese Verschärfung verheerend auswirken; einen Anspruch auf Entschädigung haben sie aber, anders als bei einer behördlich angeordneten Schließung, vermutlich nicht.

Sollten am Freitag bundesweit noch schärfere Regeln beschlossen werden, wird Hamburg nachziehen.

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