Streitpunkt Wolf: Wieder 25 Schafe gerissen – Schäfer klagen über steigende Verluste

Wölfe stehen unter Artenschutz und dürfen nicht abgeschossen werden. Bundesweit gibt es jetzt bereits wieder 157 Wolfsrudel. Im Landkreis Osterholz töteten Wölfe nun mindestens 25 Schafe. Die wenigen Elektrozäune reichen zum Schutz nicht aus.

Die jüngste Wolfsattacke im Landkreis Oberholz ist kein Einzelfall. Die Zahl der Wölfe in Deutschland nimmt zu. Das Bundesamt für Naturschutz und die Landesjägerschaft Niedersachsen teilten mit, dass im Bundesgebiet 157 Wolfsrudel sowie 27 Wolfspaare und 19 Einzelwölfe gezählt wurden. In Niedersachsen seien es 35 Rudel. Das Land Niedersachsen ließ sich das Vorkommen der Wölfe einiges kosten. Für 400.000 Euro wurden Elektrozäune aufgestellt. Videoaufnahmen aber sollen zeigen, wie ein Wolf über einen zwei Meter hohen Bauzaun springt. 

Der betroffene Schäfer bei Rade zeigt sich vom jüngsten Angriff der Wölfe resigniert: 

"Wir sprechen jetzt aktuell von etwa 30 toten Schafen, Dunkelziffer ist noch unbekannt. Und wenn das jetzt öfter vorkommt, da ständig dieser Wolfsdruck da ist, irgendwann hört man dann wahrscheinlich auf." 

Im Jahr 2020 wurden 942 Wolfsübergriffe mit 3.959 getöteten, verletzten oder vermissten Nutztieren gemeldet. Die Bundesländer mit Wolfsvorkommen gaben rund 9,5 Millionen Euro für Herdenschutz- und Schadenausgleichszahlungen aus. Der Wolf soll auch weiterhin unter Artenschutz stehen und darf nicht geschossen werden. Laut Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes besteht keine Gefahr für den Menschen. 

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