Matthias Maurer kann nun frühestens am Mittwoch zur ISS aufbrechen

Der deutsche Raumfahrer Matthias Maurer muss sich weiter gedulden. Eigentlich hätte er schon am letzten Oktober-Wochenende zur Internationalen Raumstation ISS starten und damit zum zwölften Deutschen im All werden sollen. Die NASA hat aber die Pläne wieder geändert.

Der deutsche Astronaut Matthias Maurer kann nun frühestens am Mittwoch zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Wie die US-Raumfahrtbehörde NASA am Freitag mitteilte, soll am Wochenende zunächst eine Crew von vier Astronauten von der ISS zurück zur Erde geholt werden. Der nächstmögliche Starttermin für Maurer und seine drei NASA-Kollegen sei dann am Mittwoch um 21:03 Uhr Ortszeit (03:03 Uhr am Donnerstag MEZ). Damit würden die vier Astronauten am Freitag um 01:10 Uhr MEZ an der ISS ankommen.

Der ursprünglich für das letzte Oktober-Wochenende geplante Start des 51-jährigen Saarländers war zuvor schon mehrfach verschoben worden – unter anderem wegen schlechter Wetterverhältnisse und eines "kleineren medizinischen Problems" eines Crew-Mitglieds. Das Problem werde weiter beobachtet, so die NASA. Es werde erwartet, dass das Crew-Mitglied vor dem geplanten Start wieder in Ordnung sei. Nun gab die US-Raumfahrtbehörde der Rückkehr der sogenannten "Crew-2" Priorität.

Da der "Crew Dragon", mit dem die "Crew-2" momentan an der ISS ist, offiziell nur bis zu 210 Tage im All bleiben kann, wird die Rückkehr des französischen ESA-Astronauten Thomas Pesquet, der NASA-Astronauten Shane Kimbrough und Megan McArthur sowie des japanischen Astronauten Akihiko Hoshide, die bereits seit April auf der ISS sind, mit jedem Tag dringlicher. Die "Crew-2" soll nun mit rund 250 Kilogramm wissenschaftlichen Untersuchungsmaterials im Gepäck frühestens am Sonntag um 19:05 Uhr MEZ von der ISS abdocken, dann einmal um die Raumstation herumfliegen, um Fotos für mögliche anstehende Reparaturen zu machen, und am Montag um 13:14 Uhr MEZ im Meer vor Florida ankommen.

Mit Maurer fliegt erstmals seit drei Jahren wieder ein deutscher Astronaut ins All. Gemeinsam mit den NASA-Kollegen Thomas Marshburn, Raja Chari und Kayla Barron soll er vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus zur Raumstation ISS starten. Transportiert werden sollen die vier Astronauten von einem "Crew Dragon" der privaten Raumfahrtfirma SpaceX von Elon Musk. Der Saarländer wäre mit dem Flug der zwölfte Deutsche im All, der vierte auf der ISS und der erste an Bord eines "Crew Dragon". Auf der ISS soll der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation ESA in rund 400 Kilometern Höhe etwa sechs Monate lang zahlreiche Experimente durchführen und wohl auch einen Außeneinsatz absolvieren.

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(dpa)