Sex, Drugs und 2G: Zahlreiche Corona-Befunde nach Party in Berliner Kult-Club

Erst Münster nun Berlin: Im weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Techno-Club "Berghain" wurden nach einer durchzechten Nacht zahlreiche Menschen positiv auf Corona getestet. Dies ist um so bemerkenswerter, weil vor Ort die sogenannte 2G-Regel galt.

Nach 19 Monaten Pause ging wieder die Post ab im weltweit bekannten Berliner Techno-Club Berghain. "Überall Schweiß und Gestöhne", wie ein Reporter des Nachrichtenportals T-Online berichtete. Sex, Drugs, wenig Rock'n Roll, aber dafür jede Menge Extravaganz. Rund zwei Wochen nach der seit langem ersten Clubnacht nun der Kater:

Nach einem Bericht der Berliner Morgenpost sollen nach der lang ersehnten Ektase am 4. Oktober mindestens 19 Menschen positiv auf das Corona-Virus getestet worden sein. 15 davon leben im Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, wie eine Bezirkssprecherin am Dienstagabend mitteilte. Vier weitere Betroffene leben in anderen Bezirken Berlins, hieß es weiter. Die Krankheitsverläufe der bislang nachweislich festgestellten Personen, sollen mild sein. Hospitalisierungen gab es bisher nicht. 

Nach Angaben der Sprecherin wurden rund 2500 Menschen kontaktiert. Dies sei mit Hilfe der Anwesenheitsliste geschehen, die das Gesundheitsamt angefordert habe, nachdem der erste Corona-Fall bekannt geworden sei. Die Suche nach Kontaktpersonen dauere an. 

Dem anwesenden Partyvolk sei vom Bezirk empfohlen worden, sich testen und bei Symptomen einen PCR-Test machen zu lassen. Wie es zu dem Ausbruch kam, ist laut Behörde noch unklar. Besonders pikant: Für die Veranstaltung am ersten Oktober-Wochenende habe die 2G-Corona-Regel gegolten. Die Bezirkssprecherin erklärte:

"Die Impfnachweise wurden - soweit für uns ersichtlich - vom Berghain gewissenhaft kontrolliert."

Vom "Berghain" selbst lag zunächst keine Stellungnahme vor. Der berühmte Party-Tempel hatte im Vorfeld der ersten Clubnacht nach dem Corona-Lockdown mit einem Video auf seiner Webseite selbstironisch auf die 2G-Regel aufmerksam gemacht. Mithilfe von Travestiekünstler Ades Zabel alias Edith Schröder wurde darin die Frage geklärt, wie man in den für seine strenge Türpolitik berüchtigten Club ("How to get into Berghain") eingelassen wird.

Neben Hinweisen zu digitalem Impfpass und zur Registrierung bekommt die ganz in schwarz gekleidete Edith Schröder am Schluss den Tipp: "Und nächstes Mal ziehst du dir was Bunteres an." Ein gängiges Berghain-Klischee lautet, dass schwarze Klamotten die Chance auf Einlass erhöhen.

Bereits Anfang September war es nach einer Party in einem Club im westfälischen Münster zu einem sogenannten "Corona-Ausbruch" gekommen. Rund 72 von insgesamt etwa 380 Gästen wurden positiv auf SARS-CoV-2 getestet.

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(rt de/dpa)