Gruppenkuscheln ohne Masken und Mindestabstand: SPD-Fraktion in der Kritik

Gut gelaunt ließen sich die künftigen Bundestagsabgeordneten der Sozialdemokraten für ein Gruppenbild ablichten. Eine Maske trug nur Karl Lauterbach – obwohl in den Räumen des Bundestags Maskenpflicht herrscht. Das sorgt nun in den sozialen Medien für Kritik.

Auf dem Bild, das im Bundestag aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie die insgesamt 206 Abgeordneten der SPD in die Kamera strahlen. Das Problem ist dabei: Alle stehen dicht gedrängt beieinander und nur einer von ihnen trägt eine Schutzmaske. Wenig überraschend handelt es sich dabei um Karl Lauterbach, der sich den Posten des Gesundheitsministers in einem zukünftigen Kabinett vorstellen kann, wie er dem Nachrichtenmagazin Focus verriet.

Die SPD-Fraktion veröffentlichte das Bild auf Twitter und schrieb dazu: "Die neue SPD-Bundestagsfraktion ist größer, vielfältiger, jünger und weiblicher". Außerdem sei die Fraktion "ein ganzes Stück mehr ostdeutsch geworden", wie sie auf ihrer Webseite kundtut.

Doch genauso flugs wie das Bild im Internet landete, gab es auch schon erste Kritik an der Aktion. Twitter-Nutzer attestierten den SPD-Abgeordneten, ein schlechtes Vorbild zu sein. Ein Nutzer schrieb: "Sah so aus, als sei die Pandemie vorbei. Zumindest vermitteln die den Eindruck." Ein anderer formulierte drastischer: "Das D in SPD steht für Durchseuchung".

Die SPD-Fraktion erklärte anschließend, dass alle Abgeordneten auf dem Bild geimpft oder genesen seien. Doch das steht immer noch im Widerspruch zur "Hausordnung" des Bundestags. In den Räumlichkeiten des Parlaments gilt nämlich Maskenpflicht – für "alle Räume, einschließlich des Plenarsaals, der Sitzungssäle und Besprechungsräume, sowie für alle Verkehrsflächen und Aufzugsanlagen der Gebäude".

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