Auf ihrem Youtube-Kanal geht die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hart mit der Corona-Politik ins Gericht.
In ihrer "Wochenschau" beschäftigte sie sich am Freitag mit den "Hauptmythen der öffentlichen Debatte über Corona und den Widersprüchen und Versäumnissen aktueller Politik". In ihrem neuen Video "Corona: Mythen statt Fakten – Wie Merkel & Co. die Gesellschaft spalten" bleibt kein Stein auf dem anderen. Die aktuelle Situation beschreibt sie folgendermaßen:
"'Wenn wir jedem ein Impfangebot gemacht haben, können wir zur Normalität in allen Bereichen zurückkehren', tönte es aus dem Kanzleramt noch im März. Leider kann davon keine Rede sein. Die pandemische Notlage wurde ein weiteres Mal verlängert, der Druck auf Ungeimpfte wächst, ihr Ausschluss vom gesellschaftlichen Leben ist kein Tabu mehr. Gleichzeitig haben wir eineinhalb Jahre nach Beginn der Corona-Krise weniger Krankenhäuser, weniger Vollzeitpflegekräfte und auch weniger Intensivbetten als vorher."
Obwohl Dänemark oder Großbritannien ihren Bürgern die Grundrechte zurückgeben, passiere das in Deutschland nicht. Hauptproblem ist dabei:
"In der öffentlichen Debatte werden die Fakten, die Realitäten in einer Art und Weise verbogen, dass man wirklich sprachlos werden kann."
Dann geht sie auf den von ihr formulierten Mythos: "Andere Impfungen sind auch verpflichtend" ein. Der Vergleich hinkt für sie gewaltig, da andere Impfstoffe, wie die gegen Masern, jahrelang erprobt wurden, bevor sie zugelassen wurden. Nicht zuletzt sollten laut Wagenknecht die vor Kurzem geleakten Verträge zwischen den Pharma-Giganten Pfizer und zahlreichen Staaten Anlass zur Beunruhigung geben: Pfizer ist darin von jeglichen Schadenersatzansprüchen entbunden – expliziert auch gegen langfristige Nebenwirkungen.
Der Mythos: "Geimpfte schützen nicht nur sich selbst, sie schützen auch alle anderen" ist für sie in erster Linie ein massiver sozialer Druck. Eine Gesellschaft, in der Menschen vor sich selbst geschützt werden müssen, ist für Wagenknecht keine Lösung. Genauso übertrieben hält sie die Anstrengungen des Schutzes von Kindern gegen COVID-19, gerade was das Impfen angeht. Letztendlich gäbe es "keine Belege für Long-COVID" oder besonders viele schwere Verläufe bei Kindern.
Im nächsten Mythos geht sie auf eine angebliche (wieder drohende) Überlastung des Gesundheitssystems ein und stellt fest:
"Nach 1,5 Jahren COVID haben wir weniger Intensivbetten und weniger Pfleger als vorher."
Zudem waren im Jahr 2020, in dem noch niemand geimpft wurde, lediglich vier Prozent aller Intensivkapazitäten mit COVID-19-Patienten besetzt. Zum u. a. von Markus Söder initiierten Mythos der "Pandemie der Ungeimpften" weist Wagenknecht darauf hin, dass auch Geimpfte schwere Corona-Verläufe bekommen können und zeigt das Beispiel beim "Impfweltmeister" Israel auf: Dort finden sich auf den COVID-19-Intensivstationen Geimpfte, und die Zahl der positiven Corona-Tests ist trotz hoher Impfquote vergleichsweise sehr hoch.
Wagenknechts Fazit ist eindeutig:
"Die ganzen Regeln, die wir jetzt in Deutschland haben, sind völlig irrational. Die helfen nicht dabei irgendwas einzudämmen, die retten auch kein Menschenleben. Es ist einfach eine Drangsalierung einer Bevölkerungsgruppe die eine bestimmte Entscheidung getroffen hat – mag diese richtig oder falsch sein."
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