Corona-Impfstoffe für Säuglinge werden ab 2022 erwartet

Im Frühling 2022 könnten Corona-Impfstoffe auch für Säuglinge zugelassen werden. Im selben Zeitraum könnten auch die von der Politik verhängten Corona-Maßnahmen enden. Der Virologe Christian Drosten findet, dass in Deutschland noch zu wenige Bürger geimpft sind – obwohl nun der Herbst kommt.

Der Oberarzt Florian Hoffmann auf der Kinderintensivstation am Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig-Maximilians-Universität München erwartet Corona-Impfstoffe für Säuglinge ab 2022. Bereits zum Ende dieses Jahres seien Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren zu erwarten.

Gegenüber der Funke Mediengruppe meinte Hoffmann:

"Wir gehen fest davon aus, dass es ab kommendem Jahr Impfstoffe für alle Altersklassen geben wird, sogar zugelassen bis hin zu Neugeborenen."

Der Vorstandsvorsitzende der kassenärztlichen Bundesvereinigung Andreas Gassen rechnet mit dem baldigen Ende der Corona-Pandemie. Gegenüber der Rheinischen Post sagte er:

"Ich gehe davon aus, dass im Frühjahr 2022 Schluss sein wird mit Corona."

Bis dahin werde auch die Impfquote höher als jetzt liegen. Hinzu käme noch die Zahl der Genesenen mit Antikörpern. Einschränkungen würden dann "gänzlich unnötig" sein.

Drosten: Zu geringe Impfquote für den Herbst

Der Virologe und Institutsdirektor an der Berliner Charité Christian Drosten kritisierte am Donnerstag die aktuellen Fortschritte beim Impfen der Bürger. Gegenüber dem Deutschlandfunk sagte Drosten, man müsse unbedingt an der Impfquote arbeiten. Momentan seien 61 Prozent der Bürger geimpft.

"Mit dieser Impfquote können wir nicht in den Herbst gehen. Das reicht absolut nicht aus."

Corona-Tests seien während der Epidemie nur ein Hilfsmittel gewesen, solange es keine Impfstoffe gab. Für sich genommen seien diese Tests aber keine Alternative zum Impfen.

"Jetzt nimmt die Bevölkerung die Impfung nicht an, das ist ein großes Problem."

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