Medienbericht: "3G"-Regel in Zügen soll vorerst doch nicht kommen

Die sogenannte "3G"-Regel im Fernverkehr der Deutschen Bahn soll nach einem Medienbericht vorerst doch nicht kommen. Sie sei praktisch nicht umsetzbar und zudem unverhältnismäßig, heiße es in einem Entwurf beteiligter Ministerien.

Die sogenannte "3G"-Regel in Fernverkehrszügen soll vorerst vermutlich doch nicht kommen. Nach einem Bericht des Boulevardblattes Bild signalisierten die zuständigen Ministerien eher Ablehnung. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) habe die "3G"-Regel in der Bahn ursprünglich durchsetzen wollen. Damit hätten nur noch Geimpfte, Genesene und Getestete Fernreisen mit dem Zug unternehmen dürfen.

In einem gemeinsamen Entwurf ihrer drei Ministerien bezeichneten Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Innenminister Horst Seehofer (CSU) und Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) das Vorhaben nun aber als "praktisch nicht umsetzbar", so Bild weiter. Auch im SPD-geführten Justizministerium soll es Bedenken geben. Das Blatt zitiert aus dem ihm nach eigener Aussage vorliegenden Papier so:

"Fahrgäste werden nicht beim Einstieg kontrolliert und müssen sich (...) nirgendwo registrieren bzw. einen festen Sitzplatz reservieren. Eine Kontrolle beim Einstieg ist aufgrund der kurzen Haltezeiten ausgeschlossen. Auch während der Fahrt findet bereits heute weder im Fern- noch im Nahverkehr eine vollständige Kontrolle von Tickets statt."

Zudem könnten Kontrollen bei Umsetzung der Regelung "nur mit Unterstützung der Bundespolizei und/oder des Sicherheitspersonals der Bahnen" durchgeführt werden, was nicht flächendeckend gewährleistet werden könne. Die Einführung der Regelung stünde darüber hinaus "nicht im Verhältnis zum Aufwand" und sei "unverhältnismäßig". Auch die Gewerkschaft der Polizei sowie Arbeitnehmervertreter der Bahn hatten im Vorfeld bereits ihre Ablehnung des Vorhabens signalisiert.

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