Der Vorsitzende der Grünen Robert Habeck erwartet, dass seine Mitvorsitzende und Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock beim direkten Aufeinandertreffen im Fernsehduell mit ihren Konkurrenten von Union und SPD wieder Boden gutmachen kann. Habeck sagte dem Springer-Blatt Welt am Sonntag:
"Sowohl Olaf Scholz als auch Armin Laschet wollen die Ära Merkel im politischen Habitus verlängern. Tunlichst keine Antworten geben, Politik möglichst entpolitisieren."
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Das passe aber nicht zur gesellschaftlichen Stimmung, die von großer Unruhe und Orientierungslosigkeit geprägt sei:
"Gerade in den TV-Triellen wird Annalena Baerbock deshalb mit ihrer Schlagfertigkeit und ihrer Energie punkten können."
Die Kanzlerkandidaten Laschet, Scholz und Baerbock treffen am Sonntag zu ihrem ersten TV-Dreikampf zusammen. Die Zustimmungswerte für Baerbock sind in den vergangenen Wochen deutlich gesunken, inzwischen liegen die Grünen in Umfragen zur Bundestagswahl auf Platz drei hinter Union und SPD.
Weniger zuversichtlich als Habeck sind offenbar Teile der Grünen-Basis. In der taz erschien am Wochenende eine Anzeige, deren Unterzeichner die Partei aufforderten, wenige Wochen vor der Wahl die Kandidatin auszuwechseln und statt Baerbock Habeck als Kanzlerkandidaten ins Rennen zu schicken. Unter der Überschrift "Liebe Grüne!" heißt es dort:
"Noch ist es Zeit für eine Rochade in der Kanzlerkandidatur. Die von uns Befragten sehen es auch so und wünschen sich Robert Habeck, weil er Regierungserfahrung hat und bisher Unentschlossene und Nichtwähler eher überzeugt."
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