Frauen-Union der CDU fordert Verbot von Prostitution in Deutschland

Für die Frauen-Unions-Vorsitzende Widmann-Mauz steht fest: Der Staat müsse deutlich machen, "dass der Körper – und die Seele – der Frau nicht käuflich ist". Darüber hinaus fordert sie eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen und Männern im Bundestag.

Die Frauen-Union der CDU fordert ein Verbot der Prostitution in Deutschland. Im Interview mit dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) argumentiert die Vorsitzende der Frauen-Union, Annette Widmann-Mauz, warum es nicht nur um ein Verbot von Zwangsprostitution, sondern von jeder Form des Sexkaufs gehen müsse:

"Die Frage ist doch, ob der Staat die Würde der Frau und ihr Intimstes zur legalen Ware macht. Oder ob klar sein muss, dass der Körper – und die Seele – der Frau nicht käuflich ist."

Widmann-Mauz, die auch Integrationsstaatsministerin der Bundesregierung ist, ist sich sicher, dass "in den meisten Fällen" die Frauen "dieses sogenannte älteste Gewerbe der Welt gar nicht freiwillig" wählen. Die angemeldete Prostitution bilde "nur einen Bruchteil der realen Verhältnisse ab". Und auch dort würden "Frauen erniedrigt, gedemütigt, entwürdigt", was laut Widmann-Mauz "durch ein Gesetz auch noch rechtlich abgesichert" werde.

Als einen ersten Schritt schlägt die Frauen-Union der CDU vor "den Sexkauf von Schwangeren und Frauen unter 21 Jahren" zu verbieten und die Bestrafung der Freier zu erweitern. Zudem solle es mehr Unterstützung geben für Frauen "auf ihrem Weg aus der Prostitution". Dafür brauche es "sehr individuelle Konzepte und Angebote für neue berufliche Perspektiven". Da viele der Frauen "schwer traumatisiert" und zum Teil auch "drogenabhängig" seien, sei "zunächst eine gesundheitliche und psychologische Betreuung" nötig.

Im weiteren Verlauf des Interviews nahm Widmann-Mauz Bezug auf die Forderung der Frauen-Union an den kommenden Bundestag, für die Bundestagswahl 2025 eine gleichberechtigte Repräsentanz von Frauen und Männern zu beschließen. Die Frauen-Unions-Vorsitzende hob hervor, es gehe darum, "den mit vielen Hürden für Frauen gepflasterten Weg bis an die Spitze der Politik einladender zu machen". Dafür sieht sie "viele neue Möglichkeiten durch die Digitalisierung":

"Man muss nicht physisch präsent sein, um sich an Debatten oder Sitzungen zu beteiligen. Das spart Zeit.

Gerade Frauen arbeiten ziel- und ergebnisorientiert. Lange, polarisierende und zum Teil auch persönlich verletzende und ermüdende Debatten, die zu nichts führen, schrecken sie ab."

Trotz einiger Kritik – zum Beispiel an der CSU, die von ihren drei Ministerposten in der aktuellen Bundesregierung keinen durch eine Frau besetzt habe – sieht Widmann-Mauz der kommenden Bundestagswahl optimistisch entgegen. Sie legte ein klares Bekenntnis zum Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet ab:

"Wir haben mit Armin Laschet einen Kanzlerkandidaten, dem man Gleichberechtigung nicht erklären muss. Er hat in seiner DNA, welche Bedeutung die Frauen für die Entwicklung der Gesellschaft haben."

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