Drugchecking statt Kriminalisierung: Baerbock fordert "kontrollierte Cannabisfreigabe"

Auf einer Wahlkampfveranstaltung in Kiel hat sich die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock persönlich für eine liberalere Drogenpolitik ausgesprochen. Das Wahlprogramm der Grünen sieht die Regulierung durch ein Cannabiskontrollgesetz vor.

Die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) hat sich für eine kontrollierte Freigabe von Cannabis ausgesprochen. "Ja, wir wollen Cannabis freigeben, natürlich kontrolliert, so wie man das beim Alkohol auch tut", sagte Baerbock am Donnerstag auf einer Wahlkampfveranstaltung ihrer Partei in Kiel.

Ein Grund für die Forderung seien unter anderem die Cannabis-Verfahren der Justiz, die später ohnehin eingestellt würden. In Wahlprogramm der Grünen zur Bundestagswahl heißt es zudem:

"Das derzeitige Verbot von Cannabis verursacht mehr Probleme, als es löst."

Mit einem "Cannabiskontrollgesetz" möchten die Grünen den illegalen Verkauf unterbinden. Der Verkauf müsse unter Berücksichtigung des Jugend- und Verbraucherschutzes an Fachgeschäfte übergeben werden. Zudem müsse die Verwendung von Cannabis in Medizin und Forschung vereinfacht werden.

Wenn sich Polizei und Staatsanwaltschaft nicht länger um kleinere Cannabisdelikte kümmern müssen, würden mehr Gelder für die Prävention und Therapieangebote frei.

"Die Selbstverantwortung mündiger Erwachsener wollen wir stärken, ebenso wirksame Prävention."

Zur Prävention gehört für die Grünen auch das sogenannte Drugchecking, also Tests, die vor allem Partydrogen auf gefährliche Inhaltsstoffe prüfen. Damit möchten die Grünen die gesundheitlichen Risiken von Drogen einschränken und Überdosierungen verhindern.

Auf ihre eigenen Drogenerfahrungen angesprochen, bestätigte Baerbock der Bild, dass sie schon an einem Joint gezogen hat. Ihr Urteil: "War echt nicht so meins."

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