Noch sechs Wochen sind es bis zur Bundestagswahl. Während SPD-Kandidat Olaf Scholz in den Umfragen aufholt, muss Unionskandidat Armin Laschet (CDU) gegen Spitznamen wie "Lasset" kämpfen. Im Politbarometer des ZDF baut Scholz seinen Vorsprung weiter aus. In nur zwei Wochen erhöhte sich sein Zuspruch bei den Wählern um zehn Prozentpunkte auf 44 Prozent. Laschet kommt demnach auf 21 Prozent, Annalena Baerbock (Grüne) auf 16 Prozent. Laschet verlor in dieser Zeitspanne acht Punkte, Baerbock vier. Die Zahlen teilte das ZDF am Freitag mit. Im Polittalk der Bild teilte der bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder mit:
"Es besteht jetzt die ganz große Gefahr, dass es eine Mehrheit jenseits der Union geben kann. Das muss jedem klar sein. Die Führung einer Bundesregierung durch die Union, was die Mehrheit will, die ist gefährdet."
Dem Wahlkampf will der gebürtige Franke nicht fernbleiben. Am Sonntag wollen Laschet, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Söder gemeinsam auftreten. Es wird mit Spannung erwartet, wie sich Söder gegenüber Laschet verhält. Diesem hatte er im Kampf um den Platz des Spitzenkandidaten in der Union weichen müssen. Eine Umfrage des Spiegel hatte ergeben, dass die Wähler lieber Söder als Laschet auf den Wahlplakaten sehen würden. Söder sagte über die Situation im Wahlkampf:
"Das ist schon eine ernste Situation. Man kann nicht sagen, dass alles perfekt läuft. Wir müssen jetzt schon die Ärmel hochkrempeln."
Auf einen Hauptgegner will sich Söder nicht festlegen lassen. Alle seien Gegner, die ein anderes Programm als die Union vertreten. Laschet warnte vor einer Ampel-Koalition aus Sozialdemokraten, Grünen und FDP:
"Für ausgeschlossen halte ich diese Ampelvariante nicht. Sie hat ja auch bisher niemand ausgeschlossen. Deshalb wird das sicher in der Endphase des Wahlkampfes eine sehr wichtige Rolle spielen, wenn man dann seine Stimme gibt."
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