Zum Tod von Herbert Köfer: "Deine Bühne ist jetzt eine andere"

Am vergangenen Samstag ist der beliebte Schauspieler Herbert Köfer gestorben. Er liebte das Theater und trat an der Volksbühne und am Deutschen Theater auf. In Fernsehfilmen spielte er sympathische, warmherzige Charaktere. Für sie bleibt er im Gedächtnis.

Weggefährten und Freunde trauern um Herbert Köfer. Der Schauspieler ist im Alter von 100 Jahren am 24. Juli gestorben. Der Entertainer Wolfgang Lippert verabschiedete sich mit den Worten: "Mein lieber Freund.. du bist einer der großartigsten Kollegen gewesen und ein wunderbarer Mensch. Du wirst mir sehr fehlen, deine Wärme wird mir sehr fehlen." Der Schlagersänger Bernhard Brink schrieb auf Facebook: "Welch eine Karriere – welch ein Leben – 100 Jahre! ... Herbert, Deine Bühne ist jetzt eine andere."

Der gebürtige Berliner, der mit seiner dritten Ehefrau in Brandenburg lebte, war ein Publikumsliebling über Generationen.  80 Jahre lang stand er auf der Bühne und vor der Kamera. Das Wort Ruhestand war aus seinem Munde nicht zu hören. Der Titel der DDR-Fernsehserie "Rentner haben niemals Zeit", in der er Opa Paul Schmidt spielte, traf auf ihn bis zuletzt zu. Mit fast 90 Jahren hatte er sich am Seddiner See noch ein neues Haus gebaut. Er galt als ältester noch aktiver deutscher Schauspieler. Sein hohes Alter sah man ihm nicht an.

Köfer wurde am 17. Februar 1921 in Berlin geboren. Seine Eltern betrieben einen Verlag für Postkarten im Prenzlauer Berg. Von 1937 bis 1940 besuchte er die Schauspielschule des Deutschen Theaters. Im Jahr darauf musste er zur Wehrmacht, war an der Ostfront, wurde dort verletzt. Das Ende des Krieges erlebte er in amerikanischer Gefangenschaft, in der er Theater spielte. 

1952 verlas er im Fernsehen der DDR die ersten Nachrichten. Köfer spielte in DEFA-Filmen wie "Nackt unter Wölfen" (1963) und in zahlreichen Fernsehfilmen mit, vorwiegend in Lustspielen. Er moderierte Sendungen und war an Hörspielen für den Rundfunk beteiligt. Seine Stimme klang voll, überzeugend und strahlte Warmherzigkeit aus. Ab 1990 trat er in Serien wie "SOKO Leipzig" oder "Ein starkes Team" auf. Köfer liebte das Theater.

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