Lachen mit Folgen? Laschet liegt bei Kanzlerfrage hinter Scholz – SPD fast gleichauf mit den Grünen

Das Ansehen von Armin Laschet als Unions-Kanzlerkandidat sinkt in der Wählergunst. Sein Lachen beim Besuch im Katastrophengebiet kostete ihn laut Umfrage Sympathien. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz steigt hingegen im Ansehen und überholt Laschet in der Kanzlerfrage. SPD und Grüne liegen nun fast gleichauf.

Mehr als die Hälfte der Bundesbürger bewertet einer Umfrage zufolge das Auftreten des Unions-Kanzlerkandidaten Armin Laschet nach der Hochwasserkatastrophe kritisch. Laut der Erhebung des Erfurter Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag der Bild am Sonntag bewerten 57 Prozent der Befragten das Agieren des NRW-Ministerpräsidenten in der Flutkatastrophe negativ. Nur 23 Prozent betrachten das Auftreten des CDU-Politikers als positiv.

Vor allem eine Szene sorgte für große Empörung: Während Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Flutgebiet betroffen vor die Kameras trat, war im Hintergrund Laschet zu sehen, wie er offenbar Scherze machte. Das sei "unpassend" gewesen, entschuldigte sich der Ministerpräsident anschließend.

Auch Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock erhält in der Umfrage überwiegend ein schlechtes Zeugnis: 46 Prozent sehen ihr Agieren in der Flutkatastrophe negativ, nur 22 Prozent positiv. Besser schneidet der SPD-Kanzlerkandidat und Bundesfinanzminister Olaf Scholz mit 39 Prozent positiven und 29 Prozent negativen Bewertungen ab. Am besten wird das Auftreten der scheidenden Bundeskanzlerin Angela Merkel beurteilt: Sie wird von 60 Prozent der Befragten positiv und von 25 Prozent negativ gesehen.

Kanzlerfrage: Scholz überholt Laschet – SPD fast gleichauf mit den Grünen

Aus einer Direktwahl des Bundeskanzlers würde nun Scholz siegreich hervorgehen. Laschet kommt der INSA-Umfrage zufolge aktuell nur noch auf 15 Prozent der Stimmen – fünf Prozentpunkte weniger als noch in der Vorwoche. Scholz hingegen kann seinen Wert um drei Punkte auf 21 Prozent steigern. Baerbock kommt unverändert auf 14 Prozent. 38 Prozent würden keinen der drei Kandidaten wählen. Für die Umfrage hat INSA am 24. Juli online 1.005 Menschen befragt.

Bei der darüber hinaus am 24. Juli von INSA durchgeführten Sonntagsfrage gaben 27 Prozent der 1.316 Befragten an, für die Union stimmen zu wollen – ein Verlust von zwei Prozentpunkten im Vergleich zur Umfrage am 19. Juli. Die SPD käme auf 17 Prozent der Stimmen (0,5 Prozentpunkte Gewinn). Die Grünen blieben stabil bei 18 Prozent. Die FDP gewinnt einen Punkt und kommt auf 13 Prozent der Stimmen. Die Linke verharrt bei 7 Prozent. Für die AfD sprachen sich 11 Prozent der Befragten aus (0,5 Prozentpunkte Verlust).

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(rt/dpa)