Rund eineinhalb Wochen nach dem jüngsten Hochwasser mit mindestens 179 Todesopfern setzten in den Katastrophengebieten im Westen Deutschlands erneut Regenfälle ein. In Rheinland-Pfalz wurden Evakuierungen angeboten. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte vor teils kräftigen Gewittern und Starkregen. Die Leiterin des Stabes für den Katastrophenschutz Begona Hermann sagte jedoch, die Lage sei nicht so bedrohlich wie in der vergangenen Woche.
In einzelnen, vom Hochwasser bereits geschädigten Gebieten könne es laut Hermann punktuell zu Problemen kommen. Den besonders betroffenen Kommunen sei daher ein Evakuierungsangebot gemacht worden. Wie Hermann ferner mitteilte, sollen die Menschen in den gefährdeten Gebieten Schuld, Insul, Dümpelfeld und Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Shuttlebussen zu einer Notunterkunft in Leimersdorf gebracht werden können. Zwar sei die Lage nicht vergleichbar mit der in der letzten Woche, aber man habe jetzt eine nicht mehr funktionierende Kanalisation. Daher würden sich die Regenfälle anders auswirken als noch vor zehn Tagen.
Hermann zufolge sollten die an den Straßenrändern aufgetürmten Müllberge so schnell wie möglich beseitigt werden, denn sie seien einerseits Seuchenherde, andererseits behindern sie den Verkehr. Zudem werde der Zugang benötigt, um die Kanalisation spülen und reinigen zu können.
Auch in Nordrhein-Westfalen könnte es zu Problemen kommen, wenn etwa größere Regenmengen Unrat zu den Abflüssen spülen und somit diese verstopfen sollten.
Eine erste Regenfront mit moderaten Niederschlägen hatte bereits bis zum Samstagmittag südliche Teile Nordrhein-Westfalens erreicht. Auch im Kreis Euskirchen und im besonders stark vom Jahrhundert-Unwetter geschädigten Erftstadt-Blessem regnete es wieder.
In Belgien verursachten Unwetter am Samstag erneut starke Überschwemmungen. In der Stadt Dinant blockierten vom Wasser mitgerissene Fahrzeuge einen Bahnübergang. Auch die Stadt Namur in der gleichnamigen Provinz war von Überschwemmungen betroffen. Es wurde von Erdrutschen in Wallonisch-Brabant südlich von Brüssel berichtet. In der Provinz Antwerpen im Norden des Landes gab es witterungsbedingte Einsätze der Feuerwehr. Über Tote oder Verletzte wurde bislang nichts bekannt.
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(rt/dpa)